Umfrage: Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem seit 2020 gesunken


von

Ulrike Krestel

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Die Zufriedenheit mit dem österreichischen Gesundheitssystem und der medizinischen Versorgung hat seit Mai 2020 deutlich abgenommen. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage des Demox-Instituts im Auftrag des Austrian Health Forum (AHF).

Während im Mai 2020 noch 37 Prozent der 1.000 Befragten angaben, “sehr zufrieden” mit der Gesundheitsversorgung zu sein, sank dieser Wert in diesem Mai auf lediglich neun Prozent. Die Ergebnisse wurden beim AHF-Kongress in Schladming vorgestellt und diskutiert.

Ein Vergleich vor und nach der Pandemie zeigt einen deutlichen Rückgang der Zufriedenheit der Österreicheri:nnen mit ihrem Gesundheitssystem. Trotz allem erklärten in der jüngsten Umfrage noch über die Hälfte (57 Prozent) der Teilnehmer, sie seien “sehr zufrieden” oder “eher zufrieden” mit der Gesundheitsversorgung. Jedoch sehen 65 Prozent eine Verschlechterung der Versorgung, im Vergleich zu 59 Prozent im Vorjahr.

Besonders problematisch empfinden die Befragten die Terminverfügbarkeit: 50 Prozent gaben an, es sei schwierig, einen Arzttermin zu bekommen, während 33 Prozent im Jahr 2023 dies als problematisch einschätzten. Weitere Kritikpunkte betrafen die Übersichtlichkeit des Gesundheitssystems, das von etwa einem Drittel der Befragten als “nicht” (24 Prozent) oder “überhaupt nicht” (8 Prozent) einfach und übersichtlich beschrieben wurde. Über zehn Prozent der Befragten wissen nicht, an wen sie sich bei einem medizinischen Problem wenden sollen, und die Hälfte sucht Rat im Familien- und Freundeskreis.

Christoph Hörhan, Organisator des Austrian Health Forum, wertete die Umfrageergebnisse als Zeichen eines allgemeinen “Vertrauensverlustes”, der Teil eines “europaweiten Trends” sei, auf den auch die WHO hingewiesen habe. Das diesjährige AHF-Forum in Schladming widmet sich daher dem Thema Vertrauen in das Gesundheitssystem und die medizinische Versorgung.

Die Ärztekammer Wien sieht in den Umfrageergebnissen eine Bestätigung ihrer kürzlich veröffentlichten Wartezeitenstudie. Diese Studie zeigt, dass die Wartezeiten in Wiener Kassenordinationen fast aller Fachrichtungen in den letzten Jahren erheblich gestiegen sind. Ärztekammer-Präsident Johannes Steinhart erklärte in einer Aussendung: “Das muss ein Weckruf für die Verantwortlichen sein, die unser Kassensystem in den vergangenen Jahren vernachlässigt und ausgehungert haben.”



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