Neue Studie betont Bedeutung von Generika


von

Redaktion

In Österreich machen knapp die Hälfte aller verschriebenen Medikamente Generika aus, wobei sie nur 16 Prozent der Gesamtkosten verursachen.AdobeStock_45875301/Fabian

Eine aktuelle Studie des Österreichischen Generikaverbands in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut IQVIA verdeutlicht die wachsende Bedeutung von Generika für die medizinische Versorgung in Österreich. Seit 2009 ist die Zahl der verschriebenen Packungen von Generika um mehr als ein Drittel gestiegen. Besonders hoch ist die Versorgungsrolle von Generika bei Cholesterinsenkern mit 83 Prozent, bei Antibiotika mit 65 Prozent und Herz-Kreislauf-Präparaten mit 57 Prozent.

Demnach machen Generika in Österreich knapp die Hälfte aller verschriebenen Medikamente aus, wobei sie nur 16 Prozent der Gesamtkosten verursachen.

Während die Anzahl der verschriebenen Packungen steigt, sinken jedoch die Kosten und Preise pro Packung seit 2009 in den beobachteten Therapiegebieten. Die Studie zeigt auch, dass Generika zu erheblichen Einsparungen im Gesundheitssystem beitragen: Die Zahl der verschriebenen Packungen stieg von 37 auf 50 Millionen, gleichzeitig sanken die Kosten für die Krankenkassen von 426 auf 280 Millionen Euro.

Dennoch bzw. deswegen sieht sich die Generika-Industrie in Österreich einem immensen Preisdruck ausgesetzt. “Trotz ihrer entscheidenden Rolle für die Versorgung von Patient:inenn stehen Generika-Hersteller unter immensem Preisdruck. Während die Kosten für die Produktion durch die Inflation steigen, sinken die Preise für Generika kontinuierlich. Dies gefährde zunehmend die Verfügbarkeit essenzieller Medikamente, wie Schmerzmittel und Antibiotika, von denen 600 bereits nicht oder nur eingeschränkt verfügbar seien”, heißt es in einer Aussendung des Generikaverbands.

Reformen notwendig

Angesichts der kritischen Lage seien schnelle Maßnahmen erforderlich, um die langfristige Verfügbarkeit von Generika und damit die Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen.

  • Generika-Förderung: Aktive Förderung des Generika-Einsatzes durch die Schaffung von Verschreibungs-Anreizen sowie von Vorteilen für Patientinnen und Patienten, wie z.B. eine reduzierte Rezeptgebühr und die Berücksichtigung auch jener Medikamente bei der Rezeptgebührenobergrenze, die preislich unter der Rezeptgebühr liegen.
  • Aufnahme von Generika in den Erstattungskodex: Die Aufnahme von Generika so gestalten, dass Wettbewerb und Vielfalt möglich ist – für eine bessere Versorgungen der Patientinnen und Patienten.
  • Angemessene Preise: Angemessen Generikapreise unter Berücksichtigung gestiegener Kosten und Anforderungen und die Möglichkeit der Anpassung der Preise an die Inflation.
  • Planbarkeit sichern: Die Entwicklung neuer Generika benötigt eine ausreichende Vorbereitungszeit. Alle zwei Jahre drohen Streichungen aus dem Erstattungskodex, wenn die Preise nicht auf das niedrigste Niveau gesenkt werden. Zwei Jahre sind für die Industrie ein zu kurzer Planungshorizont.

Versorgungsbarometer des Generikaverbands



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