Laktose statt Zucker: Sandoz setzt auf nachhaltige Penicillinproduktion


von

Ulrike Krestel

Am Werksgelände in Kundl wurde ein eigener Tank für die Laktoselösung installiert.Foto: Sandoz / Martin Vandory

Durch den Einsatz von Laktose (Milchzucker) als alternative Zuckerquelle für die Penicillinproduktion will der führende Anbieter von Generika und Biosimilars sein Engagement für nachhaltige Innovationen betonen und gleichzeitig regionale Lieferketten am Produktionsstandort Kundl in Tirol stärken.

Bislang, sprich seit 77 Jahren, wurden für die Produktion von Penicillin am Produktionsstandort in Kundl große Mengen an Zucker als Hauptnährstoff für den Penicillin-Pilz verwertet. Angesichts multipler Krisen, wie Preisanstiege bei Rohstoffen und instabilen Lieferketten, hat man sich nun auf die Suche nach alternativen Zuckerquellen in der Region begeben und wurde fündig: Zur Herstellung von Penicillin setzt man nun vermehrt auf Laktose, die als Nebenprodukt bei der Produktion von Käse entsteht. Lieferant ist ein milchverarbeitender Betrieb in der Region, der die Restbestände direkt nach Kundl bringt.

Für die Umsetzung dieses Projekts wurde am Standort Kundl in den letzten anderthalb Jahren intensiv geforscht, entwickelt und investiert. Kürzlich wurde am Werksgelände ein eigener Tank für die Laktoselösung installiert.

Sandoz sieht darin einen bedeutenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Regionalität. “Wir investieren nicht nur in nachhaltige Technologien, sondern stärken auch unsere Verbindung zur Region und verbessern die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts.” Regionale Lieferketten würden gestärkt, um Kundl als letzte Penicillin-Hochburg in Europa noch autonomer und widerstandsfähiger zu machen.



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