Vor dem Landesgericht Innsbruck muss sich heute ein Apothekenmitarbeiter für den illegalen Verkauf von Paxlovid im Winter 2022/23 verantworten. Die Apothekerin, seine Gattin, soll ihm bei den Verkäufen der Ware geholfen haben. Strafrechtlicher Schaden: Über 1,8 Mio. Euro.
Von 9:00 bis 16:00 ist die Verhandlung zum illegalen Paxlovid-Verkauf laut Gerichtsplan angesetzt. Eine lange Zeit, aber auch ein Thema, das es in sich hat. Eine Apotheke in Innsbruck soll die damals gratis zu beziehenden Notfall-Medikamente aus Bundesbestand nach China weiterverkauft haben. Laut einem Gerichtssprecher hat der angeklagte Apotheken-Assistent ab Ende Dezember 2022 mindestens 2.500 Packungen des Medikamentes Paxlovid bestellt. Das Medikament war zu diesem Zeitpunkt gratis über den Großhandel zu beziehen gewesen. Nachdem die bereitgestellten Bestände überraschend schnell geschwunden waren, hatte das Ministerium die Nachforschungen aufgenommen. Eine Spur auf der Suche nach den offenbar verschollenen Medikamenten führte unter anderem zu einer Innsbrucker Apotheke.
Der dort angestellte Mann der Apothekerin soll das Medikament im großen Stil bestellt, gegen ein Entgelt unter dem Warenwert nach China verkauft und dafür rund 20.000 Euro in bar erhalten haben. Wie viele Packungen er genau nach Fernost expediert haben soll, blieb bisher unklar. Als die bundesweiten Fehlbestände thematisiert wurden, retournierte die Apotheke 450 Packungen.
Der Angeklagte äußerte sich im Zuge der Ermittlungen nicht zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen. Seine Ehefrau wies den Vorwurf der Beitragstäterschaft gänzlich von sich. Der Strafrahmen für das mutmaßliche Verbrechen liegt zwischen einem und zehn Jahren Haft. Außerdem steht der Konzessionsverlust im Raum.