WHO mahnt: Antibiotika als Umweltverschmutzer


von

Astrid Janovsky

Antibiotika belasten die Umwelt sowohl durch Produktion als auch unsachgemäße Entsorgung.AdobeStock_329541730/Animaflora PicsStock

Antibiotika belasten die Umwelt. Das schadet nicht nur der Natur, sondern begünstigt auch die Ausbildung von Resistenzen. Die WHO fordert daher höhere Umweltauflagen und mehr Transparenz bei der Produktion.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet die Antibiotika-Produktion in vielen Ländern mit Sorge. Sie hat erstmals Empfehlungen für die sichere Herstellung von Antibiotika verfasst.

In Pharmafabriken gelangten oft zu viele aktive Substanzen ins Abwasser und die Umgebung. Das könnte die Ausbreitung von Bakterien fördern, die gegen Antibiotika resistent sind, erklärte die WHO. Wenn diese Bakterien Menschen befallen und Infektionen auslösen, gibt es dagegen kaum noch wirksame Mittel. Antibiotikaresistenzen entwickeln sich auch durch zu häufigen Einsatz von Antibiotika oder durch vorzeitigen Abbruch eines Behandlungszyklus.

Die Empfehlungen sind unter anderem für Produzenten gedacht. Sie müssten ihr Abwasser rigoros kontrollieren und sicherstellen, sagte WHO-Abwasserspezialistin Kate Medlicott. Auch Regulierungsbehörden sollten bei der Genehmigung von Pharma-Produktionen höhere Umweltauflagen machen als bisher.

Die WHO empfiehlt auch volle Transparenz, damit Investoren, Einkäufer und gegebenenfalls Patienten die Anstrengungen von Pharmafirmen zum Umweltschutz honorieren können. Sie regt auch an, dass Patientinnen und Patienten besser aufgeklärt werden, wie sie nicht genutzte Tabletten entsorgen.

Wie schwierig es in manchen Ländern sein kann, den richtigen Umgang mit Medikamenten zu erklären, erzählt Mag. Anna-Valerie Edegger nächsten Folge des Podcasts “tara&talk”.



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