Welt-Hepatitistag: Risiko Fettleber!


von

Redaktion

Am 28. Juli ist Welt-Hepatitis-Tag.AdobeStock_397794767/hkama

Leber-Schutz ist mehr als nur Impfen. Die (nichtalkoholische) Fettleber wird zunehmend zur Volkskrankheit. Deshalb werden frühe Screenings und mehr Aufklärung gefordert.

Lebererkrankungen sind hierzulande stark im Steigen begriffen und stellen eine große Belastung für das Gesundheitssystem dar, hieß es bei einer Pressekonferenz der Hepatitis Hilfe Österreich – Plattform Gesunde Leber (HHÖ) anlässlich des diesjährigen Welt-Hepatitis-Tages am 28. Juli unter dem Motto “Zeit zu handeln!”. Diese Zeit sieht auch HHÖ-Vorsitzende Angelika Widhalm im Hinblick auf niederschwellige Testungen und ein umfassendes Präventionskonzept gekommen.

Gute Behandlungsmöglichkeiten

Denn virale Hepatitis, die oft zu chronischen Lebererkrankungen führt, könne in Österreich grundsätzlich gut behandelt werden. Das Problem: “Die Leber leidet leise”, sagte Primarius Harald Hofer vom Klinikum Wels-Grieskirchen. Demgegenüber seien Eingriffe in der Frühphase wichtig, um problematische Komplikationen in der Spätphase wie etwa Leberzirrhosen zu verhindern. “In Deutschland ist bereits ein bundesweites Screening auf Hepatitis B und C etabliert. Dies wäre auch für Österreich sinnvoll und wünschenswert”, so Hofer.

Antikörper bestimmen

Eine einmalige Bestimmung des Hepatitis-C-Antikörpers ermögliche etwa das Identifizieren von Betroffenen, die unter Umständen noch keine oder wenig Symptome zeigen – durch moderne Therapiemethoden stehen die Heilungschancen dann bei rund 99 Prozent. Deswegen hat sich die Weltgesundheitsorganisation WHO und damit auch Österreich schon 2011 dem Ziel der Elimination von Hepatitis C verschrieben – das liegt aus heutiger Sicht in weiter Ferne, sagte Widhalm.

Ursache für Diabetes

Auf die Bedeutung der Präventionsmaßnahmen machte Widhalm in Bezug auf die “neue Volkskrankheit Nummer 1”, die Fettleber, aufmerksam: “Wenn man sofort mit effektiven Präventionsmaßnahmen wie Lebensstil- und Ernährungsänderung und mehr Bewegung beginnt, hätten wir in zehn Jahren 90 Prozent weniger Diabeteskranke als wir haben werden, wenn wir nichts tun.” Die Fettleber sei der häufigste Grund für Diabetes.

Erste Therapiemöglichkeiten

Die ersten Therapien gegen metabolisch bedingte Fettlebererkrankungen seien zudem in der Zulassung, weswegen sich die HHÖ für eine Integration von entsprechenden Tests in die Gesunden- bzw. Vorsorgeuntersuchungen ausspricht. “Zudem muss die Sozialversicherung auch die Erstattung übernehmen”, so Widhalm.

Fettleber entstigmatisieren

Außerdem betonte Hofer, dass es Zeit sei, mit der Stigmatisierung und Diskriminierung Betroffener aufzuräumen: “Lebererkrankungen werden sehr oft mit Alkohol, Drogen oder Übergewicht und somit Eigenverantwortung assoziiert – das entspricht mit Blick auf deren große Bandbreite definitiv nicht der Wahrheit.”

APAMED



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