Vorsicht heiß! Ärztekammer und Rotes Kreuz warnen vor Hitzewelle


von

Astrid Janovsky

Besonders älteren Menschen macht die Hitze zu schaffen. AdobeStock_108525743/Robert Kneschke

Hundstage und Tropennächte – wenn die Temperaturen im Sommer ihren Höhepunkt erreichen, ist der Organismus gefordert. Vor allem in Städten, besonders in Wien, kann das zum Problem werden. Die Wiener Ärztekammer warnt vor gesundheitlichen Folgen und gibt Tipps zum richtigen Verhalten. Das Rote Kreuz setzt bundesweit konkrete Maßnahmen. In Wien wurden Cooling Centern eingerichtet. In Tirol sind Hitzebuddies, in Niederösterreich Hitzecoaches im Einsatz.

Wien steckt aktuell mitten in einer Hitzeperiode. Tagsüber kratzt das Thermometer an der 35 Grad – Marke und auch nachts sinken die Temperaturen nicht unter 21 Grad. Man spricht dann von sogenannten Tropennächten. In den 1980er Jahren wurden in Wien 1-2 solcher Tropennächte verzeichnet. 2015 kamen bereits 23 zu Protokoll. Eine deutsche Studie hat gezeigt, dass die hohen Temperaturen in der Nacht ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen.
Siehe auch: Nachthitze erhöht Schlaganfallrisiko

Risikogruppen Alte, Kleinkinder und Schwangere

Aber auch die hohen Tagestemperaturen bergen Gesundheitsrisiken. Deshalb spricht die Wiener Ärztekammer eine Warnung aus. Vor allem ältere Frauen und Männer, Säuglinge und Kleinkinder, Schwangere sowie Personen mit Vorerkrankungen sollten besondere Vorsicht walten lassen.

“Bei hohen Temperaturen kann es zu Symptomen wie Muskel- und Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit und einer erhöhten Herzfrequenz kommen. Vor allem bei älteren Menschen können auch starke Kreislaufprobleme und Verwirrungszustände die Folge sein – in solchen Fällen sollte möglichst rasch eine Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden”, sagte Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen und der Wiener Ärztekammer.

Flüssigkeitskonsum erhöhen

Wichtigste Maßnahme an heißen Tagen ist, den Flüssigkeitsbedarf anzupassen. Mindestens zwei Liter sollten dann aufgenommen werden. Wobei auch Obst und Gemüse mit hohem Wassergehalt (Wassermelone, Gurke) sowie Joghurt als Flüssigkeit gezählt werden kann. Alkohol hingegen ist tunlichst zu meiden. Weiters sollte man helle, luftige Kleidung tragen, sich nach Möglichkeit immer wieder abkühlen und körperliche Anstrengung im Freien vermeiden.

Rotes Kreuz schafft Cooling Center

An zwei Standorten betreibt das Wiener Rote Kreuz einen klimatisierten Raum gegen den Hitzestress. Liegestühle laden zur Entspannung ein, auch Wasser wird angeboten. Der Besuch der Cooling Center steht allen Personen offen und ist kostenlos.

In Wien finden sich die Cooling Center an folgenden Standorten:

  • Millennium City (Handelskai 94-96, 1200 Wien): Betrieb von 1. Juli bis 30. August, montags bis freitags von 12 bis 17 Uhr
  • Shopping Center Nord (SCN, Ignaz-Köck-Straße 1, 1210 Wien) Betrieb von 15. Juli bis 02. August, montags bis freitags von 12 bis 17 Uhr

„Hitze-Buddies“ in Tirol

Auch außerhalb der Bundeshauptstadt setzt das Rote Kreuz Maßnahmen, um die Menschen vor den Auswirkungen extremer Temperaturen zu schützen. Zeichnet sich eine Hitzeperiode ab, rücken in Tirol die „Hitze-Buddies“ aus – Mitarbeiter:innen, die beispielsweise bei Essen auf Rädern, in der Rufhilfe oder im Hausnotruf tätig sind und daher genau wissen, welchen Menschen die Hitze besonders zu schaffen macht. Damit hitzegefährdete Klient:innen gesund durch warme Tage und Nächte kommen, werden sie von den Hitze-Buddies mit wichtigen Hitzetipps versorgt.

„Hitzecoaches“ in Niederösterreich

In Niederösterreich wurde ein ähnliches System prompt auf alle Mitarbeiter:innen – von Freiwilligen über Hauptberufliche bis hin zu Zivildienstleistenden – ausgerollt. Als „Hitzecoaches“ informieren sie insbesondere Senior:innen und andere gefährdete Personen wie chronisch Kranke über die Gefahren der Hitze und geben Tipps, wie man am besten damit umgeht. Auch Team-Österreich-Mitglieder sind als „Hitzecoaches“ unterwegs. Auf sogenannten „Freecards“, die von den Hitzecoaches verteilt werden, hat das Rote Kreuz die wichtigsten Empfehlungen zusammengefasst.

APAMED/OTS



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