Ü50 unterschätzen Gesundheitsrisiken


von

Redaktion

Die Gruppe der 50- bis 60-Jährigen überschätzt ihren Gesundheitszustand.AdobeStock_75125364/dbunn

“Man ist so alt, wie man sich fühlt.” Nach diesem Motto leben offensichtlich viele der Über-50-Jährigen und übersehen dabei potentielle gesundheitliche Probleme, die mit der Lebenszeit zunehmen. Mehr als die Hälfte ist sich nicht der Krankheitsrisiken bewusst, die mit dem schwächer werdenden Immunsystem einhergehen.

Laut einer aktuellen, weltweit durchgeführten Umfrage fühlen sich 52 Prozent der Menschen zwischen 50 und 60 Jahren deutlich jünger als sie tatsächlich sind. Ein Fünftel (nämlich 19 Prozent) empfindet sich sogar um 10 Jahre jünger. Dieser positive Effekt des gesunden Alterns hat jedoch eine negative Kehrseite: Gerade diese Personen zeigen ein mangelndes Bewusstsein für altersbedingte Gesundheitsrisiken.

Jede:r Dritte erkrankt an Gürtelrose

Dabei steigt das Risiko für gewisse Erkrankungen mit dem Alter, da das Immunsystem altersbedingt schwächer wird. So können im Körper befindliche Viren wie das Varizella-Zoster-Virus dann reaktivieren und die sehr schmerzhafte Nervenentzündung Gürtelrose auslösen. Im Schnitt erkrankt jede:r Dritte im Lauf des Lebens an Herpes Zoster.

Dazu kommt, dass mehr als zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) angeben, unter “erheblichem Stress zu stehen”. 16 Prozent sagen von sich, “an den meisten Tagen kaum damit zurechtzukommen”. Faktoren wie Stress, laufende medizinische Behandlungen sowie negative Gefühle wie Einsamkeit können das Immunsystem weiter drücken und somit das Krankheitsrisiko – auch für Gürtelrose – erhöhen.

Die International Federation on Ageing (IFA) appelliert deshalb im Rahmen der diesjährigen “Gesundheitswoche Gürtelrose” an die über 50-Jährigen, auf Faktoren zu achten, die ihr altersbedingt geschwächtes Immunsystem und damit ihre Gesundheit und Wohlbefinden weiter beeinträchtigen könnten.

Wenig Bewusstsein für Risikofaktoren

Interessant ist auch ein weiterer Aspekt der Umfrage: Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) ist sich nicht bewusst, dass Vorerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD) und chronische Nierenerkrankungen die Immunantwort herabsetzen können. Selbst ein Drittel der Betroffenen mit chronischen Krankheiten macht sich keinerlei Sorgen über die Entwicklung einer Gürtelrose – obwohl sie nachweislich zu den Risikogruppen zählen.

Gürtelrose wird vom Varizella Zoster Virus verursacht, das fast alle Erwachsenen über 50 Jahren (>99%) in Folge einer Windpocken-Erkrankung (auch Feuchtblattern oder Schafblattern) in sich tragen. Nach dem Abheilen der Windpocken verbleibt das Virus im Körper und wird bei jeder/jedem Dritten im Lauf des Lebens – teilweise durch das altersbedingte Nachlassen der Abwehrkräfte – in Form einer Gürtelrose wieder aktiv – mit oft großen Schmerzen und teils schweren Komplikationen.

Angesichts der alternden Weltbevölkerung wird erwartet, dass die Inzidenz der Gürtelrose mit dem weltweit steigenden Durchschnittsalter zunimmt. In Österreich geht man von etwa 40.000 Fällen jährlich aus.

Shingles Awareness Week 2025: Globale Umfrage

Die weltweite Umfrage im Rahmen der Shingles Awareness Week 2025 (Gesundheitswoche Gürtelrose) wurde von IPSOS im Auftrag von GSK durchgeführt. An der anonymen Online-Umfrage nahmen 8.400 Erwachsene im Alter von 50-60 Jahren in neun Ländern (Brasilien, China, Deutschland, Indien, Irland, Italien, Japan, Portugal und den USA) teil. Daten wurden aus 10 Fragen gesammelt, die das Bewusstsein für Gürtelrose, den altersbedingten Rückgang der Immunantwort, chronische Erkrankungen und gesundes Altern abdeckten.

APAMED



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