Österreich sowie Deutschland und Dänemark sehen sich aktuell mit einem lebensmittelbedingten Krankheitsausbruch konfrontiert, der durch den Erreger Salmonella Umbilo ausgelöst wurde. Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass kontaminierter Rucola aus Italien die Quelle der Infektionen sein könnte, berichet die Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in einer Aussendung.
Seit Juli 2024 wurden in Österreich 16 Krankheitsfälle gemeldet, die dem speziellen Salmonellen-Stamm zugeordnet werden können. Besonders betroffen sind die Bundesländer Kärnten, Oberösterreich, Steiermark, Tirol und Wien. Drei der erkrankten Personen mussten aufgrund der Schwere ihrer Symptome stationär im Krankenhaus behandelt werden. Auch aus anderen europäischen Ländern wurden Erkrankungen mit diesem Stamm verzeichnet.
In Deutschland wurden bis jetzt 98 Fälle registriert, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den Jahren 2015 bis 2023 darstellt. In diesem Zeitraum wurden jährlich nur ein bis sechs Erkrankungen gemeldet. Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden die ersten Fälle Ende Juli bekannt.
Die Untersuchung des Ausbruchs erfolgt in enger Zusammenarbeit zwischen der AGES, dem Gesundheitsministerium sowie den Landesbehörden. Sowohl epidemiologische als auch mikrobiologische Hinweise legen nahe, dass Rucola aus italienischer Produktion die Infektionsquelle ist. In den betroffenen Chargen wurde Salmonella Umbilo nachgewiesen, die Produkte sind jedoch mittlerweile aus dem Handel genommen.
Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden über das europäische Schnellwarnsystem RASFF an die Europäische Kommission und die Mitgliedstaaten übermittelt, um weitere Erhebungen und Maßnahmen zu ermöglichen. Die Zusammenarbeit auf EU-Ebene soll sicherstellen, dass der Ausbruch rasch eingedämmt und Verbraucher bestmöglich geschützt werden.
Salmonella Umbilo
Salmonella Umbilo ist eine seltene Unterart des Bakteriums Salmonella enterica, das Lebensmittelvergiftungen beim Menschen auslösen kann. Hauptsächlich wird es durch den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln wie rohem oder unzureichend gegartem Fleisch, Eiern und Milchprodukten übertragen. Eine Infektion äußert sich typischerweise in Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber, wobei besonders Kleinkinder, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem anfällig sind.
Die Inkubationszeit variiert zwischen sechs und 72 Stunden, und die Diagnose erfolgt durch den Nachweis der Bakterien in Stuhlproben. In den meisten Fällen reicht eine symptomatische Behandlung aus, jedoch kann bei schweren Verläufen eine Antibiotikatherapie notwendig werden. Zur Vorbeugung sollten strenge Hygieneregeln in der Küche befolgt werden. Selten können langfristige Komplikationen auftreten.
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