Der zweite Freitag im Jänner ist weltweit bekannt als “Quitters Day”. An diesem Tag werfen die meisten Menschen ihre Neujahrsvorsätze über Bord. Es gibt aber Tipps, die “kritische Phase” zu überstehen.
Man mag es kaum glauben, aber bereits am zweiten Freitag nach Neujahr werfen weltweit die meisten Menschen ihrer guten Vorsätze wieder über Bord. Zu diesem Ergebnis kam das Sportler-Netzwerk Strava. 31,5 Millionen Daten wurden dafür analysiert. Die Top-3-Vorsätze sind: mehr Sport betreiben, abnehmen und sich gesünder ernähren. Warum wir es nur so kurz schaffen, den inneren Schweinehund im Zaum zu halten, weiß Personal Trainer, Coach und ehemaliger Apotheker Flo Winter von “Die Abnehmerei“: “Die Gründe für das Aufgeben sind recht simpel: Man steckt sich große Ziele mit noch größeren Ambitionen. Doch es fehlen Planung und langfristige Umsetzung.”
Dopamin-Kick weicht Bequemlichkeit
Anfänglich motivieren die Ziele und sorgen sogar für einen Dopamin-Kick, doch schon bald werden die alten Gewohnheiten vermisst, weiß der Experte aus Erfahrung. “Die tatsächliche Arbeit und das ständige Verzichten auf die alten Laster erweckt keine derartigen Glücksgefühle.” Die Anfangseuphorie verschwindet und macht der Ernüchterung Platz.
Wie man seine Ziele im Fokus behält, den Schweinhund an der Kette hält und langfristig erfolgreich ist, gibt Winter als Personal Trainer und Coach täglich an seine Kund:innen weiter. Seine Tipps:
- Nicht zu hart zu sich selbst sein: “Die großen Pläne sind in den meisten Fällen vorab schon zum Scheitern verurteilt. Jetzt nicht aufgeben sondern smarter planen.” Denn: “Das geht den meisten so – du bist nicht allein.”
- Den Rückfall in alte Gewohnheiten praktisch unmöglich machen: z.B. keine Süßigkeiten mehr kaufen
- Die neuen Gewohnheiten so attraktiv und einfach wie möglich gestalten: “Frisches Obst und Gemüse sollte in Reichweite stehen.” – oder zumindest viel näher als die vorverarbeiteten Kalorienbomben.
- Realisieren, dass es immer wieder Rückfälle geben wird: “Sieh es als Charaktertest, dass du dranbleibst.” Denn letztendlich liegt es in der freien Entscheidung jedes und jeder einzelnen.
- Das Umfeld einbinden bzw. ein Umfeld schaffen, das dich unterstützt: Wer umgeben ist von Rauchern wird schwer auf den Glimmstengel verzichten können. Wenn der Partner abends auf der Couch die Chipstüte aufmacht, erlahmt schnell die Selbstbeherrschung.
Vielen fällt das Durchhalten mit der Unterstützung von außen leichter, sei es durch Personal Training, Fitnessgruppen, Abnehmtreffs oder Freunde, die das gleiche Ziel haben und regelmäßig den Fortschritt austauschen. Gerade in der Anfangsphase kann die Unterstützung durch professionelle Trainingsbegleitung enorm hilfreich sein. Wenn sich die neuen Verhaltensmuster eingespielt haben, fällt das Durchhalten bedeutend leichter.