Partyexperiment mit Codein – Rettung musste reanimieren


von

Astrid Janovsky

Gefährlicher Partyspaß: Codein plus Softdrink.AdobeStock_531215184/BonkiStudio

Ein Jugendlicher musste reanimiert und ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem er mit sogenannten Lean-Mischungen experimentiert hatte. Die Kombination aus Codein-Hustensaft und Sprite führte zur Bewusstlosigkeit.

Wie die Polizei Bayern berichtet, kam es unweit der Österreichischen Grenze zu einem Party-Experiment mit schweren Folgen: Ein 15-Jähriger brachte zu seinem Freund eine potentiell tödliche Getränkemischung mit: Ein sogenanntes “Lean”-Getränk. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus drei Komponenten: Hustensaft mit Codein, Promethazin und kohlensäurehältige Limonade. Um den unangenehmen Geschmack zu maskieren, werden häufig noch Zuckerl in der Mischung aufgelöst. Aufgrund der lila Färbung ist die Droge auch als “Purple Drank”, “Dirty Sprite” , “Sizzurp” oder schlicht “Lila” bekannt.

Der Ursprung der Drogenmischung findet sich in den 1960er Jahren in Texas. Bekannt wurde sie durch Hip-Hop-Stars und Rapper in den 90ern. Die Zusammensetzungen können variieren, besonders gefährlich ist die Mischung mit Alkohol. Es wurden in der Vergangenheit immer wieder Todesfälle in Zusammenhang mit dem Codein-Cocktail berichtet.

Laut Angaben der Polizei wären derartige Mischungen eher in der Vergangenheit beliebt gewesen und aktuell weniger auffällig. Als der 15-Jährige ohnmächtig wurde, verständigte ein Freund die Rettung, die eine Reanimation durchführte. Der Jugendliche musste für einige Tage im Krankenhaus künstlich beatmet werden.

Aus diesem Anlass veröffentlicht die Polizei Tipps, wie sich Jugendliche verhalten sollen, wenn in ihrem Umfeld Partydrogen angeboten werden:

Klare Haltung entwickeln

  • Überlege dir im Voraus, warum du keine Drogen nehmen möchtest.
  • Setze dir persönliche Ziele und Werte, die dich motivieren, Nein zu sagen.

Selbstbewusst Nein sagen

  • Übe, überzeugend und selbstsicher abzulehnen („Nein, danke, das ist nichts für mich“).
  • Bleib standhaft, auch wenn andere versuchen, dich zu überreden.

Alternativen anbieten

  • Schlage eine andere Aktivität vor („Lass uns lieber was anderes machen“).
  • Zeige, dass du Spaß haben kannst, ohne Drogen zu nehmen.

Freundeskreis bewusst wählen

  • Umgib dich mit Freunden, die ähnliche Werte teilen.
  • Meide Gruppen, die dich unter Druck setzen, Drogen auszuprobieren.

Umgang mit Gruppenzwang lernen

  • Bereite dir Sätze vor, mit denen du dich aus unangenehmen Situationen rettest.
  • Verlasse Orte oder Gruppen, wenn du dich unwohl fühlst.

Wissen über Drogengefahren aneignen

  • Informiere dich über die gesundheitlichen, sozialen und rechtlichen Konsequenzen.
  • Sei kritisch gegenüber Mythen oder Verharmlosungen von Drogen.

Unterstützung suchen

  • Sprich mit vertrauenswürdigen Erwachsenen oder Freunden, wenn du unsicher bist.
  • Nutze Beratungsangebote, wenn du dich unter Druck gesetzt fühlst.

Eigene Stärken und Interessen fördern

  • Entwickle Hobbys und Leidenschaften, die dich glücklich machen.
  • Setze dir sportliche, kreative oder schulische Ziele, die dich motivieren.

polizei.bayern.de



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