Laufen in der Pollenzeit? Apothekerin gibt Tipps


von

Redaktion

Naturerlebnis oder Laufband – für Pollenallergiker:innen oft eine Zwangsfrage.AdobeStock_500451139/ABCreative

Gerade sportliche Tätigkeiten im Freien verursachen bei Pollengeplagten erhöhte Beschwerden. Apothekerin Astrid Janovsky gibt Tipps, wie speziell Läufer:innen ihr Training an die Belastung anpassen können – und warnt vor unangebrachter Leidensfähigkeit.

Die Zahl der Allergiker:innen nimmt stetig zu – Schätzungen zufolge sind ca. 30% der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens betroffen. Allergien, allen voran Heuschnupfen, können erhebliche Auswirkungen auf den Alltag haben, insbesondere bei sportlich aktiven Menschen. Läufer:innen mit Heuschnupfen berichten häufig über Symptome wie juckende Augen, Hautreizungen, Atembeschwerden oder Erschöpfung. Diese Beschwerden können die Leistungsfähigkeit erheblich einschränken. In der aktuellen Folge des ACHILLES RUNNING Podcast, Deutschlands Top-Podcast für Laufsport und Gesundheit, gibt Apothekerin und TARA24-Redakteurin Astrid Janovsky deshalb Tipps, wie das Lauftraining auch während der Pollensaison gelingen kann.

Auslöser bestimmen – und vermeiden

Um die allergischen Symptome effektiv zu lindern, sei es zunächst einmal notwendig, den genauen Auslöser des Heuschnupfens zu bestimmen. Besonders häufig würden Allergien gegen Birken-, Hasel- und Gräserpollen auftreten. Gräserpollen seien besonders problematisch, da ihre Belastung über einen langen Zeitraum anhalte. Zudem sorge das aus Nordamerika eingeschleppte Unkraut Ragweed (Ambrosia artemisifolia) zunehmend für starke allergische Reaktionen.

Zusätzlich zur klassischen Pollenallergien könnten sich auch sogenannte Kreuzallergien entwickeln. Menschen mit einer Birkenpollenallergie reagierten so beispielsweise häufig auch auf Äpfel, Birnen oder Erdnüsse allergisch. Der regelmäßige Verzehr solcher Lebensmittel könne die Symptome der Pollenallergie möglicherweise verstärken.

Nicht leiden, sondern behandeln

Janovsky rät allen Läufer:innen, einen Heuschnupfen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Unbehandelte Allergien könnten sich verschlechtern und im schlimmsten Fall zu allergischem Asthma führen. “Deshalb sollten jegliche Symptome keinesfalls ignoriert werden; eine wirksame Behandlung mit Medikamenten könne verhindern, dass sich die Beschwerden verschlimmern.”Gerade Sportler und Sportlerinnen neigen dazu, Beschwerden “auszuhalten”, weil sie gelernt haben, dass das zum Erreichen des Trainingserfolges notwendig ist”, so die Apothekerin. “Bei Allergien ist das aber der falsche Weg. Im Gegenteil: Unbehandelt kann sich die Allergie verschlimmert und letztendlich aus einer rinnenden Nase sogar Asthma entstehen.”

Rezeptfreie Antihistaminika seien in der Regel gut verträglich und eine bewährte Möglichkeit, um die Symptome zu lindern. Für sportlich aktive Menschen eigneten sich im rezeptfreien Bereich vor allem Wirkstoffe wie Loratadin und Bilastin (D) bzw. Fexofenadin (Ö), da sie nicht müde machen. Für die gezielte lokale Symptombehandlung empfiehlt die Expertin antiallergische Augentropfen und Nasensprays. Man kann als Läufer:in aber noch andere Hebel betätigen, wie etwa die Wahl der richtigen Laufstrecke (Baumalleen für Gräserallergien, freies Feld bei Baumallergien).

Wohnort bestimmt die beste Tageszeit

Auch die Tageszeit spielt eine Rolle. In ländlichen Gebieten ist morgens die Pollenbelastung am höchsten, in der Stadt hingegen in den frühen Tagesstunden am geringsten. Regen reinigt zwar die Luft, führt aber zu beginn sogar zu einer höheren Pollenbelastung, weil er alle in der Luft befindlichen Allergene in Bodennähe drückt. Erst nach längerem intensiven Regen können Allergiker:innen gut durchatmen. Aber Vorsicht: setzt unmittelbar nach dem Regen Schönwetter ein, “pollen” die Pflanzen quasi um die Wette.

Welchen Nutzen Laufmasken haben können und warum man bei Waschtipps nicht immer auf die Mutter hören sollte, verrät Janovsky im Podcast. Mehr Infos über den richtigen Umgang mit Allergien und wie sich Beschwerden effektiv lindern lassen, gibt es in Folge 342 des ACHILLES RUNNING Podcasts.

Von Antihistaminika über Laufmasken bis hin zu Waschtipps reichen die Ratschläge von Apothekerin Astrid JanovskyAchilles Running

     



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