In Österreich kam im Vorjahr knapp ein Drittel der Neugeborenen per Kaiserschnitt zur Welt. Exakt 32,4 Prozent der 76.939 geborenen Babys wurden auf diese Weise entbunden, berichtete die Statistik Austria am Freitag. Damit hat sich der Anteil im Vergleich zu 1995 als Kaiserschnittentbindungen erstmals erfasst wurden, mehr als verdoppelt, damals lag er bei 12,4 Prozent.
Weitres zeigen sich sich deutliche regionale Unterschiede: Mit 36,8 Prozent war der Anteil an Kaiserschnitten in der Steiermark am höchsten, gefolgt vom Burgenland mit 34,5 Prozent. Am seltensten wurden Kaiserschnitte in Vorarlberg (29,2 Prozent) und Oberösterreich (29,3 Prozent) durchgeführt.
Die Wahrscheinlichkeit für einen Kaiserschnitt steigt mit dem Alter der Mutter. Frauen ab 35 Jahren entbinden 1,6-mal häufiger per Kaiserschnitt als unter 25-Jährige, deren Kaiserschnittquote bei 25,3 Prozent liegt. Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt lag im Vorjahr bei 31,5 Jahren, was einen Anstieg von 3,5 Jahren im Vergleich zu vor 30 Jahren bedeutet. Das Durchschnittsalter der Erstgebärenden stieg im gleichen Zeitraum von 26,2 auf 30,3 Jahre.
Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas erklärt diesen Anstieg unter anderem damit, dass Frauen heutzutage später Mutter werden und mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit für einen Kaiserschnitt steigt. Im Vorjahr waren 52,5 Prozent der Kaiserschnitte geplant.
Ein wesentlicher Faktor für Kaiserschnitte ist die Lage des Kindes im Mutterleib. Bei regelwidriger Schädellage erfolgte in 55,7 Prozent der Fälle ein Kaiserschnitt, bei Beckenendlage oder Querlage sogar in 94,7 bzw. 98,7 Prozent der Fälle. Auch bei Mehrlingsgeburten wurde überwiegend eine Sectio durchgeführt (79,7 Prozent).