Jahrbuch Gesundheit 2025 präsentiert Trend zur Prävention


von

Astrid Janovsky

Rolf Gleißner (WKÖ), Marco Kanngieser (Sanofi), Alexander Braun (IMC Krems), Jakob Hochgerner (oö. Landesverwaltung), Eva Höltl (Erste Bank), Alexander Biach (SVS)Monika Fellner

Zum bereits 16. Mal präsentierte Sanofi Österreich gemeinsam mit der Wirtschaftskammer das Jahrbuch Gesundheit. Das Werk soll nichts weniger als die Gesundheitstrends des kommenden Jahres aufzeigen. Für 2025 sehen die Autor:innen ein großes Thema: Prävention.

Vorsorge statt Nachsorge ist das Gesundheits-Thema des neuen Jahres. Das sagt zumindest das Jahrbuch Gesundheit 2025, das letzte Woche in einer Liveübertragung aus den Puls4-Studios präsentiert wurde.

“Was können Betriebe tun, um ihre Mitarbeitenden zur Gesundheitsprävention zu motivieren?” fragte Moderatorin Sabine Loho (Puls4) zu Beginn. “Was ist leistbar, was ist sinnvoll und wie schafft man es, die Menschen mitzunehmen?” Alexander Braun, Professor für Gesundheitsökonomie am IMC Krems, versuchte sich in seiner Keynote an einer Antwort. Anhand aktueller Forschungsergebnisse zeigte er, dass Investitionen in Prävention nicht nur Krankheitskosten senken, sondern auch die Lebensqualität und die Produktivität nachhaltig verbessern.

Zu wenig Bewusstsein bei der Bevölkerung

Marco Kanngieser, Public Affairs und Market Access Head Sanofi Österreich, sieht noch großen Aufholbedarf: “Es ist noch viel zu wenig in den Köpfen der Österreicherinnen und Österreicher, in welchem Ausmaß sie zu ihrer eigenen Gesundheit beitragen können. Als Gesundheitsunternehmen möchten wir hier Bewusstsein schaffen und unterstützen. Denn im Endeffekt ist die effektive Prävention eine unverzichtbare Säule unseres Gesundheitssystems.”

Prävention spielt eine enorm wichtige Rolle und das für das Gesundheitssystem, für die Unternehmen sowie für jeden Einzelnen bzw. jede Einzelne von uns” Rolf Gleißner, Leiter der Abteilung Sozial- und Gesundheitspolitik in der WKÖ. “Denn präventive Maßnahmen helfen, die Gesundheitskosten zu reduzieren, Krankenstandstage zu minimieren und sorgen vor allem für mehr gesunde Lebensjahre der Menschen.“

Zentrale Rolle von Unternehmen

In der anschließenden Podiumsdiskussion beleuchteten Expert:innen das Thema Prävention aus wissenschaftlicher, wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und politischer Perspektive und diskutierten gemeinsame Wege zur Präventionsförderung. Eva Höltl, Leiterin des Gesundheitszentrums der Erste Bank AG, hob die zentrale Rolle von Unternehmen in der Gesundheitsförderung hervor. „Der Arbeitsplatz ist jener Ort, wo sich jeden Tag 4 Millionen Erwerbstätige aufhalten, das sind 4 Millionen Menschen, die sich durch Präventionsangebote erreichen lassen“erklärte Höltl. Neben der Prävention körperlicher Krankheiten werde auch die Prävention psychischer Erkrankungen immer wichtiger.

In diesem Zusammenhang betonte Braun die Relevanz sozialer Beziehungen bei der Krankheitsprävention. „Soziale Beziehungen zu messen ist gar nicht so einfach. Allerdings sind soziale Beziehungen einer der unterschätztesten, gleichzeitig wichtigsten Faktoren“so der Gesundheitsökonom. Laut Alexander Biach, Generaldirektor der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS), brauche es mehr Aufklärung und Anreize für Prävention. „Unsere Rendite ist die Gesundheit unserer Versicherten. Gesund zu bleiben muss das große Ziel sein. Es zahlt sich aus, sowohl für den Menschen als auch für die Versicherung“, erklärte Biach und verwies auf das erfolgreiche Nudging-Konzept der SVS.

Bildung fördert Gesundheit

Jakob Hochgerner, Gesundheitsdirektor der Oberösterreichischen Landesverwaltung, sprach über die politischen Rahmenbedingungen zur Präventionsförderung und über die Herausforderungen eines fragmentierten Gesundheitssystems. Er betonte die Bedeutung von Bildungsprogrammen, um Ungleichheiten in der Prävention zu minimieren: „Gesundheit ist nicht alleine durch den Arztbesuch zu erhalten. Vielmehr geht es um all die kleinen Entscheidungen, die wir Tag für Tag für unsere Gesundheit und Lebensqualität treffen. Dafür müssen wir gute gesellschaftliche Rahmenbedingungen schaffen.“

APA



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