Das österreichische Monitoringprogramm zeigt erneut einen deutlichen Anstieg der Corona-Abwasserwerte – und das noch vor dem Schulstart in Ostösterreich am kommenden Montag. Im Ö1-“Morgenjournal” am Freitag warnte Judith Aberle, Professorin für Virusimmunologie an der Medizinischen Universität Wien, vor einer “sehr deutlich erhöhten Virusaktivität” insbesondere im Osten des Landes, wo in Ober- und Niederösterreich Positivraten von bis zu 25 Prozent gemessen wurden.
In der Regel steigen die Infektionszahlen bei Krankheiten wie Covid-19 erst nach dem Schulbeginn. Doch laut Aberle dominiert bereits jetzt die Coronavirus-Variante KP3 oder KP3.11, die die aktuelle Sommerwelle antreibt und sich als ansteckender erweist als frühere Varianten.
Im selben “Morgenjournal” betonte Maria Paulke-Korinek vom Gesundheitsministerium die Bedeutung der Impfung. Eine Auffrischung solle etwa zwölf Monate nach der letzten Infektion oder Impfung erfolgen, bei Hochrisikopersonen könne dieser Abstand auf vier Monate verkürzt werden, jedoch nicht darunter. Die ersten Lieferungen der neuen, zugelassenen Corona-Impfstoffe sind bereits Mitte Juli in Österreich eingetroffen.
Das Nationale Impfgremium (NIG) empfiehlt, wie bereits 2023, allen Personen ab zwölf Jahren eine Impfung mit den neuen JN.1-Impfstoffen, um bestmöglich vor schweren Krankheitsverläufen geschützt zu sein. Impfangebote für alle Bundesländer sind auf der Website impfen.gv.at verfügbar.
Seit dem 1. Juli 2023 ist eine Coronaerkrankung nicht mehr meldepflichtig, und es bestehen keine Einschränkungen für Erkrankte. Zudem sind seit dem 1. April 2024 kostenlose Antigen- und PCR-Tests abgeschafft. Wer einen Test benötigt, muss selbst zahlen – auch im Verdachtsfall. Die Verhandlungen zwischen der Ärztekammer und der Sozialversicherung über eine mögliche Kostenübernahme blieben bisher ergebnislos.
APAMED