Was könnte Rot/Schwarz für die Apotheken bedeuten?


von

Astrid Janovsky

Was war noch einmal das Gesundheitsprogramm von ÖVP und SPÖ? TARA24 fasst es zusammen.Firefly

Vor der Wahl zeigten sich die potentiellen zukünftigen Regierungsparteien recht apothekenfreundlich. Es gab auch einige Schnittmengen in den Ideen – zumindest in den Absichten.

Die Berichte häufen sich, dass die Regierungsbildung nun doch in die Zielgerade abbiegt. Rot/Schwarz scheint fix, die NEOS werden als potentieller Dritter im Regierungsboot gehandelt. Fest steht angeblich auch bereits die Verteilung der Resorts. Laut ORF soll das Sozialministerium, dem auch Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz zugeordnet sind, in SPÖ-Hände kommen.

SPÖ: Prävention durch Apotheken

Vor der Wahl zeigte SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher klare Sympathien für die Apotheke. “Apotheken beziehungsweise Apotheker:innen leisten eine wichtigen Beitrag zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung”, sagte er im TARA24-Interview. “Die SPÖ fordert seit langem den Ausbau des niederschwelligen Zuganges zu wichtigen Gesundheitsleistungen, insbesondere auch im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention. Hier können insbesondere Apotheken einen wesentlichen Beitrag leisten und damit auch an Randzeiten oder unterversorgten Gebieten ein ergänzendes Angebot darstellen.”

Das von Ärzteseite vehement abgelehnte Impfen in der Apotheke sieht Kucher als Teil dieser niederschwelligen Versorgung: “Insbesondere Impfmöglichkeiten in öffentlichen Apotheken würden einen zusätzlichen niederschwelligen, serviceorientierten und unkomplizierten Zugang zu Impfungen ermöglichen und damit die Durchimpfungsraten in Österreich erhöhen.” Nicht ganz so deutlich formulierte es ÖVP-Gesundheitssprecher Josef Smolle: “Beim Thema Impfen, werden wir uns, wie auch bei anderen Themen, für tragfähige gemeinsame Lösungen im Sinne der Patientinnen und Patienten mit guten Abläufen und der Wahrung hoher Sicherheitsstandards einsetzen. Entsprechende Vorschläge werden wir gerne unterstützen und umsetzen.”

ÖVP: System im Fokus

Aber auch ihm liegt eine stabile Apothekenlandschaft am Herzen. Das sah er vor der Wahl vor allem in der Wahrung der Verkaufshoheit von Arzneimitteln. Zur Sicherung der Apotheken gehöre die strikte Ablehnung des Verkaufs von OTC-Medikamenten außerhalb von Apotheken und des Fernabsatzes von verschreibungspflichtigen Arzneimittel. “Dabei geht es uns in der Gesundheitspolitik nicht um Vorteile für bestimmte Berufsgruppen, sondern um ein funktionierendes Gesundheitssystem mit Versorgungssicherheit für Patientinnen und Patienten, und hierfür sind die Apotheken unabdingbare, hoch geschätzte Partner, deren gedeihliche Entwicklung uns ein großes Anliegen ist”, so Smolle im TARA24-Interview.

Sollte die pinke Regierungsbeteiligung in Gesundheitsfragen mitsprechen, stehen die Zeichen für Apotheken möglicherweise günstig. NEOS-Gesundheitssprecherin Fiona Fiedler konnte sich vor der Wahl sogar im Bereich der Telemedizin Apotheken als Portal zu Ärztinnen und Ärzten vorstellen. Generell sollten Apotheken eine wichtigere Rolle spielen. “Ein klassisches Beispiel für eine gute Nutzung dieser Kompetenzerweiterung wäre auch Impfen in der Apotheke – um Ärzt:innen, Patient:innen und das gesamte Gesundheitssystem zu entlasten”, so Fiedler.



Newsletter

Bleiben Sie stets informiert!