SPÖ warnt vor Zwei-Klassen-Medizin: Wahlärzteanteil steigt


von

Ulrike Krestel

Österreichische Ärzt:innen entscheiden sich häufiger für eine Wahlarztpraxis.AdobeStock_362337242/fizkes

Eine aktuelle Antwort des Gesundheitsministers Johannes Rauch auf eine SPÖ-Anfrage offenbart einen signifikanten Anstieg des Anteils von Wahlärzten in Österreich zwischen 2017 und 2023. Besonders hoch ist der Zuwachs bei Hautärzt:innen. In den Fachbereichen Urologie, Augenheilkunde und Chirurgie zeigt sich ein ähnlicher Trend.

Die Zahl der Kassen-Dermatolog:innen ist im gleichen Zeitraum von 312 auf 233 gesunken, während die Zahl der Wahlärzt:innen von 434 auf 570 angestiegen ist. Auch der Anteil von Wahlarzt-Urolog:innen in Wahlarztpraxen verzeichnet einen Zuwachs von 55 Prozent auf 62 Prozent. Bei Augenärzt:innen gibt um fünf Prozent mehr Wahlarztpraxen als vor fünf Jahren.

Laut SPÖ deutet dies auf eine Verschiebung in der ärztlichen Versorgung hin, die insbesondere auf eine wachsende Präferenz von Ärzt:innen für das Wahlarztsystem zurückzuführen sei. Man spricht von einem Ungleichgewicht in der ärztlichen Versorgen. So kämen auf einen kassenärztlichen Augenarzt 23.981 Einwohner:innen. Ein Dermatologe sei für 36.634 Personen zuständig.

Weiters nutzt die SPÖ diese Aufstellung für den Wahlkampf: Das Gesundheitssystem stehe vor einem Wendepunkt, die Zwei-Klassen-Medizin müsse verhindert werden und es brauche Maßnahmen zur Stärkung des öffentlichen Gesundheitssystems. Dazu gehören die Umsetzung der versprochenen “Patientenmilliarde”, ein österreichweiter Gesamtvertrag für Ärzte, der Ausbau des Leistungsangebots und eine Leistungsharmonisierung.

APAMED



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