Ministerium kontert Ärztekammer: keine Corona-Gefahr


von

Redaktion

Die konstante, aber langsame Zunahme bei den Infektionen entspricht den Entwicklungen des Vorjahres.AdobeStock_649797320/Anna

Nach der Warnung vor einer “katastrophalen Corona-Lage” der Wiener Ärztekammer hat das Gesundheitsministerium am Mittwoch Entwarnung gegeben. Die Situation sei vergleichbar mit der des Vorjahres, betonte Katharina Reich, Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit, im Ö1-Mittagsjournal. “Es besteht kein allzu großer Grund zur Sorge”, sagte Reich, rief jedoch zur Vorsicht bei Keuchhusten auf und empfahl eine Impfung.

Sowohl unser Abwassermonitoring, unser Dashboard, was die Krankenhausaufnahmen betrifft sowie unsere Sentinel Surveillance – das heißt, die Informationen aus den Ordinationen der niedergelassenen Ärzte – zeigen eine konstante, aber langsame Zunahme bei den Infektionen. Diese Entwicklung ist nahezu entsprechend jener des Vorjahres”, so Reich gegenüber Ö1.

Es gäbe auch keine Anzeichen dafür, dass sich die Lage auf den Intensivstationen wieder verschärfen könnte. Die Aufnahmezahlen wegen Covid in den vergangenen Wochen liegen Reich zufolge “im nahezu einstelligen Bereich”. “Es gibt keinen Grund, irgendwie hier besorgt zu sein. Wir haben ausreichend Kapazitäten”, so die Generaldirektorin. In der kälteren Jahreszeit dürften die Infektionen aber wieder ansteigen. “Auch das so wie letztes Jahr. Es geht jetzt darum, wieder aufmerksam zu werden, wenn wir mehr Innenräume aufsuchen, wenn das Leben weniger draußen stattfindet, auch wieder darüber nachzudenken, wie ich mich verhalte, wenn ich Infektionssymptome bei mir spüre”, sagte Reich.Auch Influenza und RSV seien derzeit noch keine Themen, da diese Erkrankungen ausschließlich in der kalten Jahreszeit auftreten. “Das beginnt Oktober, November, frühestens. Die Peaks, also die höchsten Zahlen, sind hier Dezember, Jänner, Februar sogar zu verzeichnen. Also da haben wir noch Zeit”, so Reich.

Bei Keuchhusten sei die Lage hingegen etwas anders. “Wir haben seit vielen Jahren steigende Zahlen, was den Keuchhusten betrifft, daher hier ein großer Impfaufruf: Keuchhusten muss regelmäßig auch aufgefrischt werden”, appellierte die Generalsekretärin. Zur Kritik der Wiener Ärztekammer, dass der Bund die Covid-Tests in Arztpraxen nicht mehr bezahlt, die aber notwendig sind, um sich das Medikament Paxlovid verschreiben lassen zu können, sah Reich den Ball bei den Verhandlungspartnern. “In einer Normalsituation, wie wir es jetzt haben, in einem üblichen Infektionsgeschehen ist die Sozialversicherung für die Finanzierung dieser Dinge verantwortlich. Und in welchem Modus, das dann jeweils zwischen der Sozialversicherung der Ärztekammer zu verhandeln ist, obliegt auch der Sozialversicherung”, sagte die Generalsekretärin.

APAMED



Newsletter

Bleiben Sie stets informiert!