Mehr pflanzliche Proteine, weniger tierische Produkte – neue Ernährungsempfehlungen


von

Ulrike Krestel

Auf den Ernährungsplan muss mehr Obst und Gemüse. AdobeStock_648452091/Lumos sp

Der Fokus der überarbeiteten Empfehlungen liegt verstärkt auf Gemüse, Obst, und Getreide, was sowohl der Gesundheit als auch dem Planeten zugutekommt. Erstmals bilden Hülsenfrüchte und daraus hergestellte Produkte eine eigene Kategorie in den Empfehlungen.

Das österreichische Gesundheitsministerium hat die Überarbeitung der nationalen Ernährungsempfehlungen in Auftrag gegeben, die nun von der Nationalen Ernährungskommission beschlossen wurden. Bundesminister Johannes Rauch betonte, dass die neuen Richtlinien den Menschen Wege aufzeigen, ihre Ernährung gesünder und umweltbewusster zu gestalten.

Neu: Hülsenfrüchte und das “Tellermodell”

Ein zentrales Element der neuen Empfehlungen ist das “Tellermodell”, das das Verhältnis der verschiedenen Lebensmittelgruppen darstellt. Laut diesem Modell sollten die Hälfte des Tellers aus Gemüse und Obst bestehen, ein Viertel aus Vollkorngetreide und Kartoffeln und das letzte Viertel aus Proteinquellen, vorzugsweise pflanzlicher Herkunft.

Erstmals bilden Hülsenfrüchte und daraus hergestellte Produkte eine eigene Kategorie in den Empfehlungen. Fleischesser sollten drei Portionen Hülsenfrüchte pro Woche konsumieren, Vegetarier vier. Im Gegenzug soll der Konsum von Fleisch, Fisch sowie Milch- und Milchprodukten reduziert werden.

Zusätzlich zum Tellermodell werden im Herbst 2024 neue Versionen der Ernährungspyramide veröffentlicht, die erstmals auch spezielle Empfehlungen für vegetarische Ernährung enthalten.

Das “Tellermodell” stellt das Verhältnis der Lebensmittelgruppen zu einander dar. Die Hälfte des Tellers besteht aus Gemüse und Obst. Ein Viertel des Tellers besteht aus Vollkorngetreide und Kartoffeln. Ein weiteres Viertel des Tellers besteht aus Proteinbeilagen, die vorwiegend aus pflanzlichen Quellen stammen. 
Foto: ©BMSGPK/Fotostudio Mayer mit Hut

Broschüre “Gesund essen, gut fürs Klima”

Parallel zu den neuen Empfehlungen ist die Broschüre “Gesund essen, gut fürs Klima” ab sofort zum Download verfügbar. Diese enthält gesunde und klimafreundliche Rezepte basierend auf dem Tellermodell und wurde von drei Fachhochschulen für Diätologie im Auftrag des Gesundheitsministeriums entwickelt.

Wichtige Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung:

  • Trinkwasser: 6 Portionen pro Tag
  • Gemüse und Obst: 5 Portionen pro Tag
  • Getreide und Erdäpfel: 4 Portionen pro Tag
  • Milch- und Milchprodukte: 2 Portionen pro Tag
  • Hülsenfrüchte: 3 Portionen pro Woche
  • Fleisch und Fisch: 1 Portion Fleisch + 1 Portion Fisch + wahlweise 1 Portion Fleisch oder Fisch pro Woche
  • Eier: 3 Portionen pro Woche
  • Fette und Öle: 2 Portionen pro Tag

Klimafreundliche Ernährung

Tierische Lebensmittel verursachen bei Produktion und Transport deutlich mehr CO2 und benötigen mehr Ressourcen als pflanzliche. Besonders regionale und saisonale Produkte sind klimafreundlicher, da sie kürzere Transportwege haben und oft günstiger sind.

Die Empfehlungen wurden vom Kompetenzzentrum Klima und Gesundheit der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) erstellt. Sie berücksichtigen sowohl Gesundheits- als auch Klimaaspekte.



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