Der Antikörper Nirsevimab zur RSV-Immunisierung bei Säuglingen kann in der kommenden Saison in Österreich nicht geliefert werden. Laut Hersteller Sanofi hat der Bund bisher keine Finanzierungsbestätigung vorgelegt. Der Antikörper könne erst in der Saison 2025/2026 zur Verfügung gestellt werden.
Zahlreiche Länder, darunter Deutschland, Belgien, Irland und Portugal, haben in den letzten Wochen ein Immunisierungsprogramm mit Nirsevimab für die kommende RSV-Saison vertraglich fixiert. Von österreichischer Seite gibt es jedoch keine Finanzierungsbestätigung, so Sanofi gegenüber TARA24. Aufgrund der hohen Nachfrage in anderen Ländern kann der Antikörper in Österreich nicht angeboten werden, jedoch arbeitet man daran, ein Programm für die Saison 2025/2026 bereitzustellen.
Auch die Wiener Ärztekammer übt heftige Kritik. Die vergangenen Erkältungssaisonen hätten gezeigt, dass RSV auf dem Vormarsch ist und vor allem für Säuglinge schwere gesundheitliche Folgen haben kann. Mit der RSV-Prophylaxe für Säuglinge stünde Österreich während der Erkältungssaison eine wirksame und sichere Möglichkeit zur Verfügung, unsere Jüngsten bestmöglich zu schützen, so Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen und der Wiener Ärztekammer. Der Gesundheitsminister habe die Bestellung verschlafen, Österreich sei nicht ausreichend vorbereitet.
Seitens des Bundes gibt es noch keine Stellungnahme.