Erste Hilfe: Polizei sprüht Fentanyl-Antidot


von

Astrid Janovsky

Die Sprays sind als Erste Hilfe-Maßnahme bei einer Überdosierung gedacht.Spitzi-Foto/AdobeStock_431396526

Naloxon ist seit Jahrzehnten als Gegenmittel bei Opioid-Überdosierungen bekannt. In Amerika gehören Naloxon-Nasensprays seit Längerem zum fixen Ausrüstungsbestandteil der Polizei. Nun ziehen die Landespolizeidirektionen in Österreich nach und statten die auf Drogenbekämpfung spezialisierten Dienststellen bedarfsmäßig mit dem Notfallmedikament aus.

Vorreiter USA

In den USA ist Fentanyl mittlerweile die häufigste Ursache von Todesfällen der 18- bis 49-Jährigen. Vor allem die New Yorker Polizei, aber auch Behörden anderer Bundesstaaten verfügen daher bereits über jahrelange Erfahrung im Umgang mit Naloxon.

Zwar sei die Lage in Österreich eine andere als in den USA, wie Daniel Lichtenegger, Drogenkoordinator im Innenministerium und Leiter der Zentralstelle zur Bekämpfung der Suchtmittelkriminalität im Bundeskriminalamt, erklärte. “Aber wir wollen natürlich vorbereitet sein, um nicht nachzuhinken.”

Erste-Hilfe-Maßnahme

Die Modedroge Fentanyl gilt als etwa 50 Mal stärker als Heroin. Unbeabsichtigter Kontakt kann schwerwiegende Konsequenzen bis hin zum Atemstillstand zufolge haben. “Vor allem das Einatmen von größeren Mengen stellt eine Gefahr dar”, hieß es vom Ministerium. Die Sprays sind als Erste Hilfe-Maßnahme bei einer Überdosierung gedacht und das Polizei-Personal war vom chefärztlichen Dienst des Innenministeriums bereits letzten Sommer im Umgang damit geschult worden.

“Das Mittel wird unter Beachtung entsprechender Lagerungshinweise auf den Dienststellen aufbewahrt und im Einsatz, je nach Bedarf, mitgeführt.“ sagt das Ministerium. Einen Einsatz gab es österreichweit bisher aber noch nicht.

APAMED



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