2023 wurden in Österreich fast 7000 Sendung mit gefälschten Medikamenten aufgegriffen. Aber wie werden diese eigentlich entdeckt? Und wo finden die Aufgriffe statt? Podcast-Host Astrid Janovsky fragt nach bei Oberrat Thomas Joszt vom Finanzministerium.
Die meisten Aufgriffe an Sendungen finden im Paketzentrum in Wien Inzersdorf statt. Mit Erfahrung und Übung wäre es möglich, verdächtige Pakete aus dem Wust an Warensendungen herauszufiltern, weiß der Fachmann. Dabei spielt nicht nur das Geräusch beim Schütteln eine Rolle, sondern auch das Herkunftsland. Und Vorsicht: wer gefälschte Medikamente bestellt, kann sich selbst strafbar machen.
Noch größer als das rechtliche Risiko ist aber das mögliche gesundheitliche, warnt der der Fachmann. „Im besten Fall wirken die gefälschten Tabletten einfach nicht.“ Im schlechtesten Fall können diese zu einer echten Gesundheitsgefahr werden.
Deshalb steckt Joszt bzw. das Finanzministerium auch viel Energie in die Aufklärung der Bevölkerung. Der jährliche Produktpirateriebericht ist nur ein Instrument dafür.
Die stückmäßig großen Aufgriffe finden aber vor allem am Flughafen statt. Und auch die kuriosen. Joszt schildert einen sehr speziellen Fall von zwei Handgepäckskoffern voll mit Anabolika und Potenzmitteln. Die Geschichte dazu und viele weitere Infos zum illegalen Arzneimittelschmuggel gibt es in der aktuellen Folge. Reinhören lohnt sich – auch um zu wissen, was man für den Eigenbedarf mitführen darf.
Zum Gast:
Oberrat Thomas Joszt war 13 Jahre lang am Flughafen Wien Schwechat beim Zoll im Einsatz. Aktuell arbeitet er im Finanzministerium und erstellt unter anderem den jährlichen „Produktpiraterie-Bericht“, in dem auch die Aufgriffe gefälschter und illegaler Arzneimittel dokumentiert werden.