Absurder Mehraufwand: Retax frisst Arbeitstag


von

Astrid Janovsky

Das Bearbeiten der Retaxationen ist eine Zeit- und Materialschlacht.

Die Retaxwelle bringt in vielen Apotheken die Teams durch die ohnehin schon angespannte Personalsituation an ihre Grenzen. Die Organisation der geforderten Nachweise nimmt viel Zeit in Anspruch. Bisweilen sogar einen ganzen Arbeitstag, berichtet eine PKA aus Wien.

„Das ist so ein absurder bürokratischer Aufwand“ ärgert sich Katrin S. über die aktuelle Retax-Welle. „Bei uns war es zum Glück nur ein Artikel, aber ich war trotzdem fast einen ganzen Tag damit beschäftigt, die gewünschten Nachweise zu besorgen.“ Was die PKA nicht versteht: „Jetzt gibt es das e-Rezept und ich brauche mehr Papier als früher.“ Insgesamt 25 (!) doppelseitig bedruckte A4 Seiten sind nun auf dem Weg zur ÖGK. „Wir haben alle Abfragen seit Besorgerdatum bis zur Abgabe mitgeschickt.“

Und die Sache wird laufend noch schwieriger. „Die Krankenkasse akzeptiert nicht mehr die Großhandels-Aussage „kontingentiert““, wundert sich die Apothekenmitarbeiterin. Täglich flattern neue Infos vom Großhandel ins Haus. „Die tackern wir jetzt auch noch dran“ lacht die PKA.

Nun wird bei der Abgabe ganz genau gecheckt, welche Importe lieferbar sind. „Und genau das ist das Problem“, seufzt Katrin S., „Parallelimporte sind beim Großhandel nur selten lagernd.“ Auch der Zeitpunkt für den anfallenden Mehraufwand hätte nicht schlechter sein können.  Durch die aktuelle Personalsituation in der Apotheke wird der Unmut noch verstärkt: „Einige Kolleginnen sind krank, andere in den Semesterferien in ihrem verdienten Urlaub. Dass wir uns nun auch noch mit irrwitzigen Retaxationen rumschlagen und der Verfügbarkeit von Importen nachtelefonieren müssen, hätte es echt nicht gebraucht.“



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