Zulassung für Herzmedikament Beyonttra® erteilt


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Redaktion

Von dem Zukauf erwartet sich Bayer hohe Umsätze.AdobeStock_288401502/Tobias Arhelger

Der deutsche Pharma- und Agrarkonzern Bayer darf sein neues Herzmedikament mit dem Wirkstoff Acoramidis in der Europäischen Union auf den Markt bringen. Die Europäische Kommission habe die entsprechende Zulassung für das Mittel mit dem Markennamen Beyonttra® erteilt, hieß es vom Pharma- und Agrarchemiekonzern am Dienstag.

Mit dem Medikament sollen erwachsene Patienten mit Transthyretin-Amyloidose mit Kardiomyopathie (ATTR-CM) behandelt werden. Diese fortschreitende Krankheit schädigt den Herzmuskel und bringt eine schlechte Prognose für die Patienten mit sich. Die zulassungsrelevante, klinische Phase-III-Studie zu Acoramidis in dieser Indikation hatte eine klar positive Auswirkung auf kardiovaskuläre Endpunkte – Sterblichkeit und Häufigkeit von Krankenhauseinweisungen – gezeigt.

Das Mittel wurde vom US-Unternehmen BridgeBio Pharma entwickelt und ist in den Vereinigten Staaten bereits zugelassen. Bayer hatte im März 2024 die exklusiven Vermarktungsrechte für Europa erworben. Es ist einer von vielen kleineren Geschäften in der jüngeren Vergangenheit der Pharmasparte. Teure US-Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten haben einen tiefes Loch in Bayers Finanzen gerissen.

Hohes Umsatzpotenzial erwartet

Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan hatte Mitte November das Spitzenumsatzpotenzial von Acoramidis in Europa auf 260 Mio. Euro geschätzt – für das Jahr 2030. Bayer traut dem Medikament indes Blockbuster-Potenzial zu. Das bedeutet einen Spitzenjahresumsatz von mehr als einer Milliarde. 2023 war der Erlös der Bayer-Pharmasparte auf knapp 18,1 Mrd. Euro gefallen, 2024 sollte es aber im Bestfall wieder leicht bergauf gegangen sein. Zahlen wird Bayer Anfang März vorlegen.

Das schrittweise Umsatzwachstum des Herzmedikamentes dürfte – zusammen mit anderen noch recht neuen Medikamenten wie Nubeqa® zur Behandlung von Prostatakrebs oder Kerendia® bei Herzinsuffizienz (Zulassung für die EU ist beantragt) – helfen, weiter wegbrechende Umsätze des Kassenschlagers Xarelto abzufedern. So verliert der Blutgerinnungshemmer, der schon viele Jahre auf dem Markt ist, in immer mehr Regionen seinen Patentschutz.

APAMED



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