Valneva erhält EU-Zulassung für Chikungunya-Impfstoff


IXCHIQ ist ab 18 Jahren empfohlen und das weltweit einzige Chikungunya-Vakzin.AdobeStock_431820683/Rafael Henrique

Der österreichisch-französische Impfstoffhersteller Valneva hat von der EU-Kommission die Zulassung für seine Einmalimpfung gegen das Chikungunya-Virus erhalten. Das Unternehmen teilte am Montag mit, dass das Mittel IXCHIQ für Personen ab 18 Jahren empfohlen wird und derzeit das weltweit einzige Chikungunya-Vakzin ist. Bereits davor wurde der Impfstoff in den USA und Kanada zugelassen und am zentralen Forschungs- und Entwicklungsstandort von Valneva in Österreich entwickelt.

Meilenstein für den europäischen Markt

Juan Carlos Jaramillo, Chief Medical Officer von Valneva, bezeichnete die EU-Zulassung als “entscheidenden Meilenstein” auf dem Weg, den Impfstoff möglichst vielen europäischen Bürgern zugänglich zu machen. Er betonte, dass der Klimawandel in den letzten Jahren zur Ausbreitung der Aedes-Mücke, einem bekannten Überträger von Chikungunya- und Dengue-Viren, in bisher nicht betroffene europäische Gebiete geführt habe. Daher sei es wichtig, eine präventive Lösung sowohl für europäische Reisende in endemische Chikungunya-Gebiete wie Südamerika oder Afrika als auch für die lokale Bevölkerung in Europa bereitzustellen, die zunehmend von Mückenattacken betroffen ist.

Siehe auch: Monitorin der Tigermücke: Interview mit Dr. Karin Bakran-Lebl

Chikungunya: Ein Überblick

Chikungunya wird durch Mücken übertragen und führt bei bis zu 97 Prozent der Infizierten vier bis sieben Tage nach dem Mückenstich zu einer symptomatischen Erkrankung. Obwohl die Sterblichkeitsrate gering ist, sind die Erkrankungsraten hoch. Zu den Symptomen zählen akutes Fieber, lähmende Gelenk- und Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Hautausschlag. Die Gelenkschmerzen können Wochen bis Jahre andauern und stark einschränkend wirken.

Globale Ausbreitung und Risiken

Das Chikungunya-Virus verursacht häufig plötzliche und großflächige Ausbrüche mit hohen Erkrankungsraten, von denen ein Drittel bis drei Viertel der Bevölkerung in betroffenen Gebieten betroffen sind. Ein hohes Infektionsrisiko besteht für Reisende in Regionen, in denen das Virus endemisch ist, einschließlich des amerikanischen Kontinents, Teilen Afrikas und Südostasiens. Mittlerweile ist das Virus in mehr als 110 Ländern aufgetreten, und die Aedes-Mücke hat auch europäische Länder wie Österreich, Deutschland und die Mittelmeeranrainerstaaten erreicht. Im Jahr 2020 wurden diese Stechmücken erstmals in Wien registriert.

APAMED



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