Moderna bekommt die EU-Zulassung für den ersten mRNA-Impfstoff gegen das Respiratorisches Synzytial-Virus. Gesundheitskommissarin Kyriakides betont die Wichtigkeit von Innovationen.
Die EU-Kommission hat ein neues Vakzin gegen das Atemwegsvirus RSV zugelassen. Der Impfstoff mResvia des Herstellers Moderna kann damit zur Immunisierung von Erwachsenen über 60 Jahren eingesetzt werden, wie die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mitteilte. RSV ist ein weltweit verbreiteter Erreger, der normalerweise nur milde Symptome auslöst. Er kann aber bei Älteren und immungeschwächten Menschen Immunsystem sowie bei Neugeborenen schwere Atemwegserkrankungen auslösen.
Den Angaben zufolge ist mResvia der erste sogenannte mRNA-Impfstoff, der für Europa zugelassen wird. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte, dies zeige die Bedeutung von Innovationen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger. Die europäische Arzneimittelagentur EMA hatte die Zulassung bereits Ende Juni empfohlen.
Bei mRNA-Impfstoffen werden keine Krankheitserreger oder deren Bestandteile benötigt wie bei herkömmlichen Impfstoffen. Vielmehr werden einigen Körperzellen Teile der Erbinformation des Virus mitgegeben – geliefert wird also der Bauplan für einzelne Virusproteine. Dieser aktiviert das Immunsystem, sodass eine Schutzwirkung erfolgt.
Seit Herbst 2023 stehen in Österreich ab dem vollendeten 60. Lebensjahr 2 Impfstoffe zur Vermeidung von durch RSV ausgelösten Erkrankungen des unteren Respirationstrakts zur Verfügung:
- Abrysvo: bivalenter (A/B) Subunit-Impfstoff nicht adjuvantiert. Dieser Impfstoff ist zusätzlich auch zugelassen zur Impfung von Schwangeren in der 24. bis 36. SSW.
- Arexvy: adjuvantierter Subunit-Impfstoff. Im Juli hat die EU-Kommission die simultane Verabreichung von Arexvy mit einem inaktivierten saisonalen Hochdosis-Grippeimpfstoffen genehmigt.
APAMED