Die Pläne der Drogeriekette dm für einen eigenen OTC-Versandhandel aus Tschechien betreffen Österreich vorerst offenbar nicht. Dies geht aus internen Unterlagen des Konzerns hervor.
Laut den Plänen gründet die „dm-drogerie markt GmbH + Co. KG“ am Sitz ihres Online-Verteilzentrums im tschechiechen Bor eine Präsenzapotheke. Diese sogenannte „dm-Apotheke“ soll dann eine Versandhandelserlaubnis erwerben und ausgesuchte Non-Rx-Produkte im dm-Onlineshop einstelle. „Die ‚dm-Apotheke‘ tritt in Deutschland nicht als Apotheke mit eigenem Webshop auf.“
Diese Konstruktion macht es unwahrscheinlich, dass auch der österreichische Markt in den Blick genommen werden soll. Denn hierzulande werden die Geschäfte von der „dm drogerie markt GmbH“ mit Sitz in Salzburg geführt. Dabei handelt es sich aber nicht um ein reines Tochterunternehmen des Drogeriekonzerns; vielmehr sind neben dem deutschen Konzern auch die Lebensmittelkette Spar und die Familie von Mitgründer Günter Bauer als Gesellschafter vertreten. Hier müsste also aufgrund der gesellschaftsrechtlichen Konstruktion zunächst erst einmal überhaupt eine Abgrenzung gefunden werden.
Loyale Online-Kund:innen?
In Deutschland hingegen will dm ab Herbst das Versandgeschäft bei rezeptfreien Arzneimitteln aufmischen. Die Vorstände von Shop Apotheke und DocMorris werden nicht müde, zu betonen, dass ihre Kund:innen eine hohe Loyalität hätten: Laut DocMorris-Management bestellen OTC-Kund:innen im Durchschnitt zwei Mal pro Jahr. Shop Apotheke wiederum berichtete unlängst, dass in Deutschland 2024 pro Quartal knapp 9 Millionen Aufträge (OTC+Rx) eingegangen seien. Die Zahl der Wiederkehrenden lag demnach bei 88 Prozent.
Shop Apotheke hat nach eigenen Angaben rund 12,5 Millionen aktive Kundinnen und Kunden, also solche, die in den zurückliegenden zwölf Monaten mindestens einmal bestellt haben. Allerdings handelt es sich hier um Angaben des Mutterkonzerns Redcare, entsprechend ist auch das internationale Geschäft einbezogen. DocMorris meldete zuletzt 10,3 Millionen aktive Kundinnen und Kunden.