WHO alarmiert über weltweiten Anstieg der Dengue-Fieber-Fälle


Dengue-Fieber wird von der Asiatischen Tigermücke übertragen, die teils schon in Südeuropa vorkommt.AdobeStock_497394243/frank29052515

Die Zahl der Infektionen steigt seit fünf Jahren kontinuierlich an, aber seit Anfang 2024 hat sich die Lage besonders am amerikanischen Kontinentvverschärft. Bis April wurden dort mehr als sieben Millionen Fälle gemeldet, was deutlich über den 4,5 Millionen Fällen des gesamten Jahres 2023 liegt. In Österreich werden laut AGES pro Jahr 30 bis 120 Dengue-Virus-Infektionen diagnostiziert, bislang ausnahmslos bei Reise-Rückkehrern aus Endemiegebieten.

Laut WHO wurden bis Ende April in 90 Ländern insgesamt 7,6 Millionen Dengue-Fälle gemeldet, von denen 3,4 Millionen bestätigt sind. In mehr als 16.000 Fällen erkrankten die Menschen schwer, 3.000 Todesfälle wurden registriert. Die WHO weist darauf hin, dass viele Länder nicht über die Kapazitäten für eine umfassende Überwachung verfügen, weshalb die tatsächliche Zahl der Infektionen vermutlich deutlich höher liegt. Entscheidend sei eine Eindämmung der Erkrankung, um eine Ausbreitung in bisher kaum betroffene Länder zu verhindern. Österreich liegt bei 30 bis 120 Dengue-Virus-Infektionen, die bislang ausnahmslos bei Reise-Rückkehrern aus Endemiegebieten auftreten.

Impfung gegen Dengue in Österreich

Derzeit kann keine generelle Impfempfehlung gegen Denguefieber vor Reisen in Endemiegebiete gegeben werden, da die Datenlage zu Reisenden und Touristen noch unzureichend ist, heißt es auf der Seite des Sozialministerium. Um das Risiko einer schwereren Zweitinfektion zu reduzieren, kann Personen mit einer gesicherten früheren Denguevirus-Infektion vor Reisen in ein (Hoch-)Risikogebiet eine Impfung angeboten werden. In Einzelfällen, wie bei Langzeitreisenden, Bewohner von Risikogebieten oder Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, könne nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung auch ohne vorherige Dengue-Erkrankung eine Impfung sinnvoll sein.

Derzeit sind zwei Impfstoffe gegen Denguefieber in Europa zugelassen:

  • Bei Qdenga handelt es sich um eine replikationsfähige, attenuierte Lebendvakzine, die in einem 2-Dosen-Impfschema mit einem Intervall von drei Monaten verabreicht wird. Der Impfstoff ist für Kinder ab vier Jahren, Jugendliche und Erwachsene zugelassen.
  • Der zweite durch die europäischen Behörden zugelassene Impfstoff Dengvaxia ist derzeit in Österreich nicht verfügbar.

Über Dengue-Fieber

Dengue ist eine virale Krankheit, die in tropischen und subtropischen Klimazonen vorkommt und lebensgefährlich sein kann. Sie wird von Stechmücken, unter anderem der Asiatischen Tigermücke übertragen, die bereits in Südeuropa heimisch geworden ist.

Nach einer Infektion zeigen viele Menschen keine Symptome oder nur leichtes Fieber. In schweren Fällen kann Dengue jedoch zu starken Blutungen und Organschäden führen. „Angesichts des derzeitigen Ausmaßes der Dengue-Ausbrüche, des potenziellen Risikos einer weiteren internationalen Ausbreitung und der Komplexität der Übertragungsfaktoren wird das Gesamtrisiko auf globaler Ebene nach wie vor als hoch eingestuft“, erklärte die WHO. Dengue bleibe eine globale Bedrohung für die öffentliche Gesundheit.

WHO



Newsletter

Bleiben Sie stets informiert!