US-Apothekenketten schließen tausende Filialen


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Redaktion

Ein Grund für das Apothekensterben: Direktlieferungen an Chroniker.AdobeStock_545736355/M. Suhail

Apothekensterben made in USA: In den letzten zehn Jahren ging der Apothekenbestand um 16 Prozent zurück. Die drittgrößte Kette des Landes musste sogar Insolvenz anmelden.

Medienberichten zufolge musste in den USA bereits zwischen 2009 und 2015 jede achte Apotheke aufgeben. Zunächst waren vor allem unabhängige Apotheken von der Schließungswelle betroffen. In der Zwischenzeit haben die Probleme auch die großen Ketten erreicht. Walgreens kündigte bereits 2019 an, 200 Läden zu schließen, später kamen weitere 150 Filialen dazu. Auch CVS schloss zwischen 2018 und 2020 bereits knapp 250 Geschäfte.

Ketten und unabhängige Apos betroffen

Gab es 2014 noch 22.500 unabhängige Apotheken, waren es zuletzt noch 19.000. Dies entspricht einem Rückgang um 16 Prozent in zehn Jahren. Bei den Apothekenketten sank die Zahl der Filialen im gleichen Zeitraum von 21.500 auf 19.100, also um 11 Prozent. Und bei Einzelhandelsriesen mit Arzneimittelschalter war ein Rückgang von 8400 auf 7200 verzeichnen, also um 14 Prozent. Nur Supermärkte konnten zulegen: von 8400 auf 9200 Standorte, ein Plus von 10 Prozent.

Erst der Anfang?

Zuletzt holten die beiden führenden Kettenkonzerne zum Rundumschlag aus. CVS will bis Ende 2024 insgesamt 900 seiner bislang verbliebenen 9000 Filialen schließen. Im kommenden Jahr sollen weitere 270 Apotheken aufgegeben werden. 1,2 Milliarden US-Dollar sind in diesem Zusammenhang als Sonderausgaben ausgewiesen. Walgreens im Zuge des „U.S. Footprint Optimization Program“ in den kommenden drei Jahren 1200 der zuletzt 8500 noch betriebenen Standorte schließen. Das entspricht jeder siebte Apotheke. Das komplette Aus gab es für Rite Aid. Die Nummer 3 im Markt musste im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden und hat bereits angekündigt, mehr als 800 seiner 2300 Filialen zu schließen.

Direktlieferungen von Krankenkassen

Die Ursachen der Schließungswelle sind manigfaltig: Einerseits gibt es einen hohen Druck auf die Erstattungspreise und damit die Margen, andererseits laufen insbesondere lukrative Präparate oft an den Geschäften vorbei und werden etwa im Rahmen von Chronikerprogrammen direkt an die Patient:innen geliefert. Nicht zuletzt versucht Amazon in den Markt einzusteigen. Ketten versuchen als Gegenmaßnahme, ihre Aktivitäten in sogenannten Zentralapotheken, also Logisitikzentren, zu bündeln.

Während seit 2014 der Durchschnittsumsatz pro Apothekenstandort von 3,6 auf 5 Millionen US-Dollar gewachsen ist, sank die Rohertragsmarge aber von 23 auf knapp 20 Prozent. Gleichzeitig stiegen die Personalkosten um 12 Prozent auf durchschnittlich 530.000 Dollar gestiegen.

APOTHEKE ADHOC



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