NHS zahlt Raucherentwöhnungstabletten


von

Astrid Janovsky

Das neue Raucherentwöhnungsprogramm soll Millionen einsparen.AdobeStock_99982712/mbruxelle

Das britische Gesundheitssystem will die Kosten für die Raucherentwöhnung mittels Vareniclin übernehmen. Erwartet werden dadurch eine Einsparung in Millionenhöhe.

Wie der britische Gesundheitsdienst NHS diese Woche verkündete, sollen zukünftig die Kosten für die Raucherentwöhnung durch Tabletteneinnahme übernommen werden. NHS-Geschäftsführerin Amanda Pritchard erklärte, dass die Einführung von Vareniclin Teil einer umfassenden Kampagne des NHS sei, mit der den Patient:innen wirksamere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung gestellt und gleichzeitig über 500 Millionen Pfund für die Steuerzahlenden eingespart werden sollen.

Vareniclin habe sich bei der Raucherentwöhnung als ebenso wirksam wie E-Zigaretten erwiesen und sei ein wirksameres Hilfsmittel als Nikotinkaugummis oder -pflaster. Erstattet wird allerdings nicht das Originalpräparat Champix (R), welches 2021 vorsorglich vom Markt genommen wurde, nachdem eine Verunreinigung entdeckt worden war, sondern die generische Version von Teva UK.

In England waren etwa 16 Prozent aller Krankenhauseinweisung wegen Atemwegserkrankungen in den letzten Jahren auf das Rauchen zurückzuführen. Darüber hinaus war dies auch die Ursache für 8 Prozent aller Einweisungen wegen Krebserkrankungen und 7 Prozent der Einweisungen wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Jedes Jahr gibt der britische Gesundheitsdienst NHS rund 2,5 Milliarden Pfund für die Behandlung der Folgen von Zigarettenkonsum aus. Rauchen ist die häufigste Ursache vermeidbarer Erkrankungen und Todesfälle, bedingt mehr als sieben von zehn Lungenkrebserkrankungen und erhöht das Risiko vieler schwerwiegender Erkrankungen wie Schlaganfälle, Diabetes, Herzkrankheiten, Totgeburten und Demenz.

Vareniclin soll landesweit in den Apotheken in Verbindung mit den kommunalen Raucherentwöhnungsdiensten angeboten werden.

NHS England



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