Neue Mpox-Variante: WHO warnt vor Ausbreitung in armen Bevölkerungen


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Redaktion

Europa hat Ressourcen, eine Verbreitung einzudämmen, die Sorge gilt den ärmsten Ländern. AdobeStock_507267098/Marina Demidiuk

Eine besorgniserregende neue Variante des Mpox-Virus könnte nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch Europa erreichen. Derzeit zirkuliert diese Variante in der Demokratischen Republik Kongo. WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan erklärte jedoch, dass dies nicht seine größte Sorge sei. “Reiche Länder haben beim Ausbruch 2022 gezeigt, dass sie die Ressourcen haben, um eine Verbreitung einzudämmen”, sagte Ryan.

Seine größte Sorge sei vielmehr, dass die Krankheit sich in Bevölkerungen ausbreite, die von extremer Armut betroffen sind, wenig Zugang zu medizinischer Hilfe haben und möglicherweise Schwierigkeiten haben, den Behörden zu vertrauen. Infektionen mit der neuen Variante Klade Ib sind laut Gesundheitsexperten im Kongo schwerwiegender als andere Varianten. Sie verursachen stärkeren Ausschlag am ganzen Körper und länger anhaltende Symptome. Frauen erleiden Fehlgeburten und für Kinder ist die Krankheit lebensgefährlich. Die genaue Zahl der Fälle ist unbekannt, da nur die am schlimmsten Betroffenen medizinische Hilfe suchen.

Klade Ib zirkuliert vermutlich seit September 2023 und hat sich zunächst über Sexarbeiterinnen verbreitet. Mittlerweile infizieren sich Menschen jedoch auch durch normalen Kontakt. “Wir sind sehr besorgt über den Ausbruch”, sagte WHO-Mpox-Expertin Rosamund Lewis.

Bisher galt für Infektionen mit Mpox Klade I vor allem der Kontakt mit Wildtieren oder deren Fleisch als ausschlaggebend. Der weltweite Ausbruch 2022 wurde durch Klade II verursacht, bei der die Betroffenen meist nur milde Symptome hatten, wie Pusteln im Genitalbereich. Bei der neuen Variante Ib kann der ganze Körper, einschließlich der Kopfhaut, mit erbsengroßen Pusteln bedeckt sein.

APAMED



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