Masern: Weltweiter Anstieg erwartet


Die höchsten Inzidenzraten gibt es bei Säuglingen und bei 10- bis 14-Jährigen.AdobeStock_22375895/Dan Race

Die Zahl der weltweit bestätigten Maserninfektionen dürfte auch im laufenden Jahr hoch bleiben. Bis Anfang April hat die WHO 94.481 Fälle registriert. In Österreich wurden im April 54 Neuerkrankungen gemeldet, insgesamt gibt es seit Jahresbeginn 401 Fälle.

2023 hatten sich weltwit gut 320.000 Menschen nachweislich mit Masern angesteckt. Das entsprach einem Anstieg um rund 88 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die allermeisten Masernfälle tauchen aber erst gar nicht in der Statistik auf. So liegt die Zahl der dokumentierten Fälle für 2022 bei 171.153, die Zahl der geschätzten Fälle aber bei neun Millionen. Schätzungen der WHO zufolge starben 136.000 Menschen im Jahr 2022 an Masern, überwiegend Kinder unter fünf Jahren.

Von den im laufenden Jahr weltweit registrierten Fällen entfielen 45 Prozent auf die WHO-Region Europa, zu der auch Israel und die Türkei sowie zentralasiatische Länder gezählt werden. Die meisten Fälle pro Einwohner gab es dabei in Aserbaidschan, Kirgisistan und Kasachstan. Die höchste Masernrate weltweit hat Jemen.

Die Lage in Österreich

Laut AGES-Radar für Infektionskrankheiten wurden heuer bereits 401 Fälle von Masern gemeldet. Die höchsten Inzidenzraten befinden sich bei Säuglingen und in der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen. Im Ländervergleich wurden die meisten Fälle bisher dieses Jahres in Niederösterreich (102), Tirol (83), Wien (58) und der Steiermark (51) gemeldet. Bisher sind 74 der 394 Fälle, bei denen diesbezügliche Angaben vorliegen, hospitalisiert eingetragen, vier davon waren auf der Intensivstation.

Von den 266 Fällen, bei denen eine Information zum Impfstatus vorliegt, waren 239 (89,8 %) ungeimpft, elf (4,1 %) hatten eine Postexpositionsimpfung erhalten, drei Personen waren einmal (1,1 %) und 13 (4,9 %) laut Dokumentation zweimal gegen Masern geimpft.

Ausrottung von Masern angestrebt

Laut WHO steigt die Zahl der Ausbrüche aufgrund unzureichender Impfraten in der Weltbevölkerung, aber eigentlich wird eine Ausrottung angestrebt. Empfohlen wird, dass mindestens 95 Prozent der Bevölkerung zwei Impfdosen erhalten. Aktuell liegen die Raten global gesehen allerdings nur bei 83 Prozent für die erste Dosis, bei der zweiten Dosis sind es nur 74 Prozent.

APAMED



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