Eine Cyberattacke bewirkte beim deutschen Pharmagroßhändler AEP einen Lieferausfall von mehr als einer Woche. Ein krimineller Angriff durch eine spezielle Software führte zu einer teilweisen Verschlüsselung der IT-Systeme.
Anfangs war noch von einer Störung die Rede, dann kam die Nachricht: Am 28. Oktober war der Großhändler AEP gehackt geworden. AEP sei „Opfer eines gezielten und kriminellen Cyberangriffs geworden, der durch eine spezielle Software zu einer teilweisen Verschlüsselung unserer IT-Systeme führte“, hieß es in Aussendung Montag Nachmittag. Damals war noch nicht klar, welche Auswirkungen die Attacke haben würde: Die Experten seien dabei, das Ausmaß des Angriffs zu untersuchen, hieß es damals. „Wir haben die Situation mithilfe professioneller Unterstützung unter Kontrolle, sind aber gezwungen, aus Sicherheitsgründen unsere Systeme abgeschaltet zu lassen.“
Eine Woche bis zur Problembehebung
Tatsächlich war der Logistiker aus Altenau in Niedersachsen erst am 6.11. wieder lieferfähig – mehr als eine Woche später. Das Unternehmen verkündete, man habe „eine sichere Lösung gefunden, eingerichtet und getestet.“ Dank des „unermüdlichen Einsatzes aller Mitglieder im Krisenstab“ laufe der Bestell- und Lieferprozess wieder. Nach und nach könnten Kunden in die Bestellroutine aufgenommen werden. Eine vollumfängliche Arbeit – und damit Apothekenbelieferung – war aber auch da noch nicht möglich.
Apotheken ohne Kontakt zu ihrem Lieferanten
Die Attacke sei durch die eigenen Sicherheitssysteme erkannt worden. Daraufhin waren sofort alle Außenverbindungen getrennt und externe Experten hinzugezogen worden. Auch die Telefonverbindungen und Mailserver wurden tagelang stillgelegt. Eine Kommunikation der Apotheken mit ihrem Lieferanten war anfänglich so gut wie unmöglich gewesen.
APOTHEKE-ADHOC