Gesundheitswissen und Waagen in Hotelzimmern – Chinas Kampf gegen das Übergewicht


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Redaktion

Die Chinesische Regierung will motivieren, das Gewicht unter Kontrolle zu halten.AdobeStock_1129320339/Elena

Chinas Regierung will mit Kampagnen und Spezialangeboten das Problem mit dem Übergewicht in der Gesellschaft in den Griff bekommen. Einige “Genossen” täten sich schwer, ihr Gewicht zu kontrollieren, hätten Übergewicht und litten sogar an chronischen Krankheiten, sagte der Minister der Nationalen Gesundheitskommission Lei Haichao. Das Maßnahmenpaket ist umfangreich und setzt auch auf KI.

In den kommenden Jahren sollen dem Minister zufolge medizinische Einrichtungen mehr Gesundheitswissen verbreiten. Außerdem sollen dort ambulante Beratungsstellen entstehen. Zudem würden Hotels angehalten werden, ihre Zimmer standardmäßig mit Waagen auszustatten, damit zum Beispiel Geschäftsleute ihr Gewicht überwachen könnten.

Wirtschaftsaufschwung bringt Wohlstandserkrankungen

Chronische Krankheiten wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind laut Lei derzeit eine Hauptgefahr für die chinesische Bevölkerung und stehen in engem Zusammenhang mit dem Lebensstil. Die Entwicklung ist die Folge des gestiegenen Wohlstands. Dabei hatte China Mitte des vergangenen Jahrhunderts noch schwere Hungerkrisen erlebt, was sich mit dem wirtschaftlichen Aufschwung aber geändert hat.

Die Kommission berichtete im vergangenen Jahr, dass Stand 2020 mehr als die Hälfte der Erwachsenen in dem Land mit rund 1,4 Milliarden Einwohnern übergewichtig war. Bis 2030 könnte dieser Anteil auf 65,3 Prozent steigen. Mittlerweile steht bereits in Schulen mehr Sport auf dem Plan.

KI bei Versorgung von Alten und Behinderten

Einen weiteren Fortschritt soll es in der Altenpflege und sozialen Fürsorge geben, wo China angesichts der alternden Bevölkerung verstärkt auf Künstliche Intelligenz setzt. “Wir werden die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien und Produkte wie (…) Künstliche Intelligenz im Bereich der Sozialhilfe, Altenpflege und bei Dienstleistungen für Behinderte vorantreiben”, teilte der Minister für zivile Angelegenheiten, Lu Zhiyuan, am Sonntag mit. Dies würde Dienstleistungen “zweckmäßiger, zugänglicher und standardisierter” mache, fügte er hinzu.

Die Bevölkerungszahl in China ist im vergangenen Jahr im dritten Jahr in Folge zurückgegangen. Schon heute leben mehr als 310 Millionen Menschen im Alter über 60 Jahre in dem Land. Während die Zahl der Arbeitskräfte infolge der niedrigen Geburtenrate zurückgeht, setzt die Regierung verstärkt auf neue Technologien, um Wirtschaftswachstum zu generieren.

Lokale Verwaltungen haben die KI-Anwendung DeepSeek in ihre Dienstleistungen integriert. Die chinesische Firma, die DeepSeek entwickelt hat, hatte die neueste Version ihres Chatbots im Jänner vorgestellt und damit international Aufmerksamkeit erregt, weil die Entwicklungskosten weit hinter denen westlicher Modelle zurücklagen. Chinas Präsident Xi Jinping will die Branche staatlich unterstützen.

APAMED



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