Epidemiologische Erkenntnisse legen nahe, dass ein Zusammenhang zwischen Proteinaufnahme aus unterschiedlichen Quellen (tierisch oder pflanzlich) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen (CVD) bestehen könnte. Eine von der British Heart Foundation finanzierte Studie sollte diese Annahme aufklären.
Huhn oder Erbse – was ist gesünder, wenn man auf das Herz-Kreislauf-System schaut? Diese Frage stellten sich europäische Wissenschaftler im Rahmen der Fall-Kohortenstudie European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition EPIC-CVD. Untersucht wurden insgesamt 16.244 Fälle von Patient:innen mit KHK oder Schlaganfall in 7 europäischen Ländern.
Pflanzlich ersetzt tierisch
Der Zusammenhang zwischen der geschätzten Aufnahme von Nahrungsproteinen und CVD, KHK und Schlaganfall (gesamt, tödlich und nicht tödlich) wurde mit statistischen Methoden geschätzt. Dabei wurden isokalorische Substitutionen durchgeführt, bei denen man Fette und Kohlenhydrate durch pflanzliches oder tierisches Protein ersetzte. Außerdem wurde tierisches Protein durch pflanzliches Protein supplementiert.
(Fast) kein Zusammenhang festgestellt
Die Forschenden kamen zu dem Schluss, dass weder die Aufnahme von tierischem noch von pflanzlichem Protein in einem Zusammenhang mit kardiovaskulären Erkrankungen steht. Lediglich bei Rauchern konnte durch die Einnahme von pflanzlichem Protein ein um 22% reduziertes Schlaganfallrisiko festgestellt werden. Darüber hinaus wurde ein höherer Anteil pflanzlicher Proteine als Ersatz für Fleisch und Milchprodukte mit einer geringeren Inzidenz tödlicher Schlaganfälle assoziiert.
Abgesehen von den erwähnten positiven Teilaspekten konnten die Studienautoren keinen signifikanten Unterschied zwischen tierischem und pflanzlichem Protein entdecken. Trotzdem sollten mögliche Gesundheitsvorteile von pflanzlichem Eiweiß weiter erforscht werden.
MEDWISS.ONLINE
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0002916524003411