Wie Leben entsteht und warum manchmal auch nicht


von

Astrid Janovsky

Hengstschläger gelang es, aus Stammzellen sogenannte Embryoide zu erzeugen. deren Existenz rein an die Petrischale gebunden ist.Foto: Astrid Janovsky

Österreichs Vorzeige-Forscher Prof. Dr. Markus Hengstschläger präsentierte im Rahmen des 4gamechanger-Festivals in Wien bahnbrechende Fortschritte bei der Erforschung des Lebens.

Wie der Mensch entsteht, ist mittlerweile gut bekannt – vermeintlich. Denn was sich in der allerersten Phase genau zuträgt und welcher Faktor entscheidet, warum sich bei In-vitro-Fertilisation nur etwa jede zweite befruchtete Eizelle auch tatsächlich zu einem Embryo entwickelt, darüber weiß man wenig.

Embryoide aus Stammzellen

Das könnte sich jetzt aber ändern. Denn Hengstschläger gelang es, aus Stammzellen sogenannte Embryoide zu erzeugen. Während Experimente an Embryonen aus ethischen Gründen nicht erlaubt sind, ist dies bei den künstlich generierten Embryoiden möglich, da diese sich nicht zu einem „richtigen“ Menschen entwickeln können. Ihre Existenz ist rein an die Petrischale gebunden.

Erste richtungsweisende Erkenntnisse

Nur einer Handvoll Laboren weltweit ist es bisher möglich, solche stammzellgenerierten Versuchsobjekte zu reproduzieren. Das von Hengstschläger ist eines davon. Erste Beobachtungen wurden bereits beschrieben. So bemerkte man, dass sich zu Beginn der Embryonalphase eine Membran ausbildet, deren Ausgestaltung von äußeren Einflüssen abhängig ist. Und offensichtlich wird diese auch nicht immer exprimiert. Von diesem Modell erhofft sich Hengstschläger, auch Aussagen über die Auswirkungen von Chemikalien, Toxinen und Medikamenten in der frühesten Phase der Entstehung eines Menschen treffen zu können.

Hengstschläger mahnt

Trotz der neuen Möglichkeiten und persönlichen Begeisterung warnt Hengstschläger aber vor einem Übermaß an Experimentier-Willen: „Nicht alles, was man machen kann, soll oder darf man auch machen.“

4gamechangerfestival in Wien von 14. bis 16.05.2024



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