Vorsicht bei L-Thyroxin und PPI


von

Nadine Tröbitscher

Schilddrüsenhormone werden in Feinstdosen verabreicht. Eine korrekte Einnahme ist daher besonders wichtig.AdobeStock_1223996581/amazing studio

Wer Levothyroxin und einen Protonenpumpenhemmer (PPI) verordnet bekommen hat, muss bei der Einnahme aufpassen. Der Grund: Unter PPI ist eine verringerte Aufnahme von Schilddrüsenhormonen möglich.

Aluminiumhaltige magensäurebindende Arzneimittel, eisenhaltige Medikamente und Calciumcarbonat können bei gleichzeitiger Gabe aufgrund der Bildung schwerlöslicher Komplexe die Resorption von Levothyroxin vermindern. Deshalb wird ein zeitlicher abstand bei der Einnahme empfohlen. Aber nicht nur polyvalente Kationen, sondern auch Kaffee und Sojapräparate sowie Protonenpumpenhemmer können die Resorption des Arzneistoffes stören.

Häufig verordnet

Levothyroxin kommt bei Schilddrüsenfunktionsstörungen zum Einsatz. Es soll die fehlenden körpereigenen Hormone ersetzen und entspricht Thyroxin (T4). Der Wirkstoff dient der Schilddrüsenhormonsubstitution bei einer Hypothyreose. Das synthetische Levothyroxin ist der körpereigenen Substanz in seiner Wirkung ähnlich.

PPI wie Omeprazol, Pantoprazol und Esomeprazol werden unter anderem zur Behandlung von verschiedenen Ulzera, der Refluxkrankheit oder Heliobacter pylori im Rahmen der Triple-Therapie eingesetzt. Die Stoffgruppe ist Standardtherapie zur Behandlung säurebedingter Magen-Darm-Beschwerden und wird als Magenschutz verordnet, beispielsweise bei einer Behandlung mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR). Omeprazol & Co. vermindern die Magensäuresekretion durch eine irreversible Hemmung der Protonenpumpe.

Schilddrüsenfunktion regelmäßig überwachen

Ist unter Levothyroxin eine Behandlung mit einem PPI angezeigt, muss die Schilddrüsenfunktion regelmäßig überwacht werden, da eine Dosisanpassung des Schilddrüsenpräparates nötig sein kann. Der Grund: Da PPI einen Anstieg des pH-Wertes im Magen verursachen, kann die Absorption von Levothyroxin abnehmen.

Vorsicht ist nicht nur bei gleichzeitiger Anwendung, sondern auch bei der Beendigung der PPI-Therapie geboten. Denn durch Bindung an die H+/K+-ATPase wird die Protonenpumpe an der Freisetzung der Magensäure irreversibel gehemmt. Etwa drei Tage dauert es, bis sich die H+/K+-ATPase neu gebildet hat. Sinkt der pH-Wert, ändert sich die Aufnahme von Levothyroxin erneut.

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