Welchen Einfluss haben Natur und Kunst auf Risikofaktoren für Zivilisationskrankheiten? Wer dieser Frage auf den Grund gehen möchte und an metabolischem Syndrom leidet, kann sich jetzt als Studienteilnehmer:in melden.
Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) und die Universitätsklinik für Innere Medizin I laden ab März zur Teilnahme an einer Studie ein: Gesucht werden Personen zwischen 40 bis 65 Jahren mit Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen. Sie können an einem 10-wöchigen naturbasierten Bewegungsprogramm teilnehmen, das aus leichten Wanderungen und Achtsamkeitstraining im Freilichtmuseum und auf den Salzburger Stadtbergen besteht. “Beide Ausflugsziele eignen sich hervorragend als Interventionsorte der klinischen Studie NATURE-MET-SALZBURG der PMU”, betont Univ.-Prof. Arnulf Hartl, Studienleiter und Vorstand des Instituts für Ökomedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg. Gemeinsam mit seinem Team hat er das Programm entwickelt.
Hilft Natur bei Bluthochdruck, Übergewicht & Co?
In der Studie wird untersucht, ob eine naturbasierte Therapie die Gesundheit und Lebensqualität von Menschen mit spezifischen Risikofaktoren für Zivilisationserkrankungen, zusammengefasst als “Metabolisches Syndrom”, verbessert. Das Metabolische Syndrom (MetS) besteht aus einer Kombination von Bluthochdruck, Übergewicht sowie Zucker- und Fettstoffwechselstörungen. Der erste Durchgang der klinischen Studie wurde im Herbst 2024 erfolgreich durchgeführt. Die Teilnehmer*innen berichten von besserer Kondition, Leistungsfähigkeit und Steigerung des Wohlbefindens. Vor allem das Achtsamkeitstraining unter Anleitung habe dazu beigetragen, die gesundheitsfördernde Bewegung in der Natur in den Alltag integrieren zu können. Die Salzburger Naturfreunde, die Stadt Salzburg und die ÖGK sind auch in der zweiten Runde wieder als Kooperationspartner in diesem EU-geförderten Projekt mit dabei.
Altersgrenze: 40-65 Jahre
Für den nächsten Durchlauf sucht die PMU noch Teilnehmer:innen. An diesem Projekt sollen insgesamt 140 Personen mit Metabolischem Syndrom im Alter von 40 bis 65 Jahren mitmachen und werden in eine Interventionsgruppe (“Naturgruppe”) sowie eine Kontrollgruppe eingeteilt. An vier Zeitpunkten werden die Gruppen untersucht. Nach Abschluss aller Erhebungen können die Teilnehmenden die naturbasierte Therapie kostenlos in Anspruch nehmen. Dazu erhalten sie als Dank einen Jahres-Eintritt für die gesamte Saison 2025 ins Salzburger Freilichtmuseum und einen 100 Euro Drogeriemarktgutschein.
Salzburg im Vergleich zu Barcelona und Padua
Zeitgleich zur Studie in Salzburg werden analoge Studien in Barcelona und Padua durchgeführt, um die Effekte der unterschiedlichen Naturräume zu vergleichen. Während in Salzburg die alpinen Stadtberge und das Freilichtmuseum im Fokus stehen, sind es in Padua die städtischen Parks und in Barcelona die urbanen Küstengebiete. “Unser Ziel ist es, eine wissenschaftliche Basis für naturbasierte Therapien zu entwickeln, die dann sowohl über die Sozialversicherungsträger als auch durch die Salzburger Naturfreunde zugänglich gemacht werden sollen”, erklärt Hartl. “Wir freuen uns, das Salzburger Freilichtmuseum als Partner mit an Board zu haben. Mit seiner einzigartigen Kombination aus Kultur und Natur bietet das Freilichtmuseum beste Voraussetzungen für sichere und einfach zugängige Therapien, die völlig neue Perspektiven der kommunalen Gesundheitsförderung ermöglichen.”
APAMED