Süßgetränke für jeden 10. Diabetesfall verantwortlich


von

Redaktion

Der Konsum von Softdrinks erhöht das Diabetesrisiko.AdobeStock_960290882/Juan

Für jede zehnte Diabetes-Erkrankung weltweit sind Süßgetränke verantwortlich. Zudem steht eine von 30 Herz-Kreislauf-Erkrankungen in direktem Zusammenhang mit dem Konsum von zuckerhaltigen Getränken, wie eine neue Studie in der Fachzeitschrift “Nature Medicine” zeigt. Politische Maßnahmen seien daher dringend notwendig, betonte das internationale Forschungsteam in der am Montag veröffentlichten Studie.

Rund 10 Prozent der im Jahr 2020 diagnostizierten Fälle von Typ-2-Diabetes führten die Forschenden auf den Konsum von Softdrinks zurück, sagte Studien-Erstautorin Laura Lara-Castor. Bei den Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren Süßgetränke für 3,1 Prozent aller Neuerkrankungen verantwortlich. Laut der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) leben derzeit rund 800.000 Menschen in der Alpenrepublik mit Diabetes. Fachleute haben in der Vergangenheit unter Einberechnung der Personen mit Prädiabetes sogar schon von mehr als einer Million Betroffenen gesprochen.

Österreich unter dem Durchschnitt

Im Europavergleich finden sich Malta mit rund 20 Prozent und Großbritannien mit einer Inzidenz von 16 Prozent an der Spitze. In Österreich liegt die Quote des durch Softdrinks induzierten Diabetes gemäß den Studienzahlen bei 8,7 Prozent.

Die Studie umfasst Daten aus 184 Ländern. Besonders betroffen von Erkrankungen durch Softdrinks sind demnach Lateinamerika und die Karibik. Knapp ein Viertel aller Diabetes-Typ-2-Fälle dieser Region geht auf das Konto zuckerhaltiger Getränke. In Subsahara-Afrika stiegen die Fälle zwischen 1990 und 2020 mit 8,8 Prozentpunkten bei Typ-2-Diabetes am stärksten an. Weltweit waren Männer häufiger betroffen als Frauen, junge Erwachsne mehr als ältere. Erstaunlich: Höhere Bildung brachte schlechtere Ergebnisse. Auch der Wohnraum hat Einfluss. Bei städtischer Bevölkerung wurden schlechtere Ergebnisse verzeichnet als am Land.

Fruchtsäfte nicht berücksichtigt

Die Studie beachtete den Konsum von allen Arten von Getränken mit zugesetztem Zucker und ≥50 kcal pro 237 g Portion, einschließlich handelsüblicher oder selbstgemachter Getränke, Erfrischungsgetränke, Energydrinks, Fruchtgetränke, Punsch, Limonade und Aguas Frescas. Nicht eingeschlossen waren 100 %ige Frucht- und Gemüsesäfte, kalorienfreie künstlich gesüßte Getränke und gesüßte Milch.

APAMED



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