Studie zeigt Zusammenhang zwischen Pollenbelastung und Blutdruck


Hohe Pollenkonzentrationen können bei allergischen Personen im Durchschnitt den Blutdruck erhöhen.AdobeStock_241851697/Jürgen Kottmann

Weltweit sind etwa 20 Prozent der Erwachsenen von Pollenallergien betroffen, die nicht nur typische Symptome wie juckende Augen und Niesen verursachen, sondern auch systemische Entzündungen und Asthma hervorrufen können. Eine Studie des Swiss TPH hat erstmals einen Zusammenhang zwischen Pollenbelastung und Blutdruck nachgewiesen.

Um den Zusammenhang zwischen Pollenbelastung und Blutdruck festzustellen, untersuchten die Forscher 396 Erwachsene aus der Region Basel in der Schweiz, von denen 302 angaben, eine Pollenallergie zu haben. Bei allen Teilnehmern wurde während der Pollensaison 2021 und 2022 wiederholt der Blutdruck gemessen. Das Ergebnis: In den Perioden hoher Pollenkonzentration stiegen der systolische und diastolische Blutdruck um durchschnittlich 2,0 mmHg bzw. 1,5 mmHg. Der Effekt war bei Frauen und Personen mit hohem BMI stärker.

Belastung der öffentlichen Gesundheit

„Auch wenn dies im Durchschnitt nur ein eher geringer Effekt auf den Blutdruck ist, kann es angesichts der großen betroffenen Bevölkerung eine erhebliche Belastung für die öffentliche Gesundheit darstellen“, sagt Alexandra Bürgler, Erstautorin der Studie. „Andere Studien haben einen Zusammenhang zwischen hoher Pollenkonzentration und steigenden Krankenhauseinweisungen aufgezeigt. Unsere Ergebnisse ergänzen diese zunehmenden Beweise und unterstreichen, dass Pollenallergien ein wachsendes Problem für die öffentliche Gesundheit darstellen,” so die Expertin.

Politische Auswirkungen

„Pollenallergien und Bluthochdruck sind zwei der häufigsten chronischen Krankheiten in Europa – es war an der Zeit, zu untersuchen, wie sie zusammenhängen“, sagte Marloes Eeftens, Forschungsleiterin und Gruppenleiterin am Swiss TPH. „Es ist wichtig, dass die von uns gesammelten Erkenntnisse nun in die Politik einfließen können, zum Beispiel in Bezug auf Stadtplanung und Biodiversität. Bäume in der Stadt sind wichtig für den Schatten – insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel –, aber es gibt möglicherweise bessere Alternativen als hochallergene Birken. Daher ist es wichtig, dass die gesundheitlichen Auswirkungen allergener Bäume bei der zukünftigen Stadtplanung eine höhere Priorität erhalten.“

Über die Studie

Die Studie ist Teil des EPOCHAL-Projekts, das untersucht, wie sich Pollen von Bäumen, Gräsern und Kräutern auf die Gesundheit der Schweizer Bevölkerung auswirken. EPOCHAL wurde vom Europäischen Forschungsrat (ERC) gefördert und vom Schweizerischen Nationalfonds (SNF) unterstützt.

Association between short-term pollen exposure and blood pressure in adults: A repeated-measures study



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