Schützt grüner Tee die Prostata?


von

Astrid Janovsky

Catechine aus grünem Tee wirken präventiv bei Prostata-Krebs.AdobeStock_778446809/Vitaliy

Eine Metaanalyse über 14 Studien untersuchte Effekte von 10 verschiedenen Antioxidantien auf das Prostatakrebsrisiko. Catechine aus grünem Tee zeigten die höchste Wahrscheinlichkeit für präventive Wirksamkeit. Andere Substanzen zeigten nur geringe oder gegenteilige Effekte.

Antioxidantien werden häufig in Verbindung mit Krebsprävention gebracht, da sie dazu beitragen können, Zellschäden durch freie Radikale zu verhindern. Diese instabilen Moleküle reagieren mit anderen Molekülen in der Zelle und setzen so chemische Reaktionen in Gang. Sie entstehen als Nebenprodukte des Stoffwechsels, aber auch durch äußere Einflüsse wie UV-Strahlen oder Zigarettenrauch. Indem freie Radikale Schäden an der DNA verursachen, können sie die Entstehung von Krebs begünstigen. Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E, Beta-Carotin und Flavonoide besitzen die Fähigkeit, freie Radikale zu binden und so die Verursachung von Zellschäden zu verhindern. Ob sie auch tatsächlich der Entwicklung von Krebs vorbeugen, ist aber weiterhin Gegenstand aktueller Forschung. Während manche Studien eine präventive Wirksamkeit belegen, zeigt sich da bei anderen nicht.

Vergleich verschiedener Antioxidantien

In einer Metaanalyse hat man nun die Wirksamkeit von Antioxidantien in der Ernährung auf das Prostatakrebsrisiko untersucht. In der Analyse wurden zehn Antioxidantien, teilweise in Kombination, verglichen. Dafür wurde der SUCRA-Wert (surface under the cumulative ranking curve) ermittelt. Dieser gibt an, mit welcher relativen Wahrscheinlichkeit die Einnahme eines bestimmten Antioxidans im Vergleich zu Placebo eine präventive Wirkung auf die Entstehung von Prostatakrebs hat.

Tee vor D

Die Metaanalyse über 14 Studien mit insgesamt 73 365 Teilnehmenden zeigte, dass Catechine aus grünem Tee mit der höchsten Wahrscheinlichkeit assoziiert waren, im Vergleich zu Placebo eine präventive Wirkung gegenüber Prostatakrebs zu entfalten. Auf Platz zwei und drei lagen Vitamin D und Vitamin B6. Hier zeigte sich jedoch bereits ein deutlich geringerer Wirkungsgrad. Bei einigen Kombinationen von Antioxidantien war das jeweilige Placebo hingegen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für eine präventive Wirkung assoziiert. Am schlechtesten schnitt Folsäure ab.

  • Grüner-Tee-Catechine: SUCRA: 88,6%
  • Vitamin D: SUCRA: 55,1%
  • Vitamin B6: SUCRA: 54,1%
  • Beta-Carotine: SUCRA: 51,7
  • Selen, Vitamin E, Isoflavone: SUCRA: 51,5%
  • Folsäure, Vitamin B12: SUCRA: 46,8%
  • Selen, Vitamin E, Catechine: SUCRA: 31,0%
  • Folsäure: SUCRA: 22,0%

Die Autoren schlussfolgerten, dass Catechine aus grünem Tee wirksam für die Prävention von Prostatakrebs sein könnten. Jedoch sei es trotz der mittlerweile hohen Anzahl von Studien immer noch nicht möglich, eine abschließende und schlüssige Empfehlung für den Einsatz von Antioxidantien in der Prostatakrebsprävention zu geben.

MEDWISS.Online



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