Omega-3: Langzeitschutz bei Autoimmunerkrankungen


von

Astrid Janovsky

Omega 3 wirkt präventiv bei Autoimmunerkrankungen.AdobeStock_104168972Eziutka

Sowohl die Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren als auch von Vitamin D hat einen positiven Effekt bei Autoimmunerkrankungen. Jener von Omega-3 hält aber offensichtlich nachhaltiger an.

Autoimmunerkrankungen wie die rheumatoide Arthritis, Psoriasis oder Autoimmun-Schilddrüsenerkrankungen betreffen eine Vielzahl von Menschen, mit steigenden Zahlen bei zunehmendem Alter. Es handelt sich dabei um komplexe Erkrankungen, deren Ursachen nach wie vor nicht vollständig geklärt werden konnten. Diesen Erkrankungen vorzubeugen wäre ein Gewinn nicht nur für einzelne potenziell Betroffene, sondern aufgrund der steigenden Behandlungskosten und des Produktivitätsverlusts auch für die Gesellschaft.

Vitamin-D-Mangel ist seit langem als Risikofaktor für die Entwicklung einer Autoimmunerkrankung bekannt. Auch Omega-3-Fettsäuren zeigten sich in einer Vielzahl von Studien als vorteilhaft im Kontext solcher Erkrankungen. Dahinter stehen in beiden Fällen komplexe Einflüsse auf systemische Entzündungsprozesse.

2000 IE Vitamin D und/oder 1g Omega-3

Eine doppelblinde, placebokontrollierte Studie des American College of Rheumatology mit über 20.000 Teilnehmenden (Männer > 50 Jahre, Frauen > 55 Jahre) untersuchte, ob die langfristige Nahrungsergänzung mit Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Autoimmunerkrankungen senken kann und ob dieser präventive Effekt auch nach Absetzen der Nahrungsergänzung erhalten bleibt. Teilnehmer erhielten über 5,3 Jahre Vitamin D (Cholecalciferol, 2 000 IU/Tag) und/oder Omega-3-Fettsäuren (1 g/Tag mit 460 mg EPA und 380 mg DHA) beziehungsweise das jeweilige Placebo. Die Autoren bestimmten das Risiko für Autoimmunerkrankungen mittels der Hazard Ratio nach der Supplementierungsphase sowie nach weiteren zweu Jahren ohne Nahrungsergänzungsmittel.

Omega-3-Wirkung hält an

Während der 5-jährigen Behandlungsphase war das Ergebnis der Vitamin-D- Gruppe etwas besser (HR 0,78) als jenes der Omega-3–Gruppe (HR 0,85). Inclusive der anschließenden Nachbeobachtung über weitere 2 Jahre entwickelten 514 Teilnehmer eine Autoimmunerkrankung (also im Gesamtzeitraum von sieben Jahren). Von diesen hatten 255 Vitamin D erhalten, 259 das Vitamin-D-Placebo. Omega-3-Fettsäuren hatten 234 Teilnehmer eingenommen, 280 Omega-3-Placebo.

Die Studienautoren kamen zu dem Ergebnis, dass der positive Effekt von Vitamin D – Supplementen verloren geht, während auch zwei Jahre nach der Einnahme von Omega-3 eine protektive Wirkung zu bestehen scheint.

Vitamin D and Marine n-3 Fatty Acids for Autoimmune Disease Prevention: Outcomes Two Years After Completion of a Double-Blind, Placebo-Controlled Trial

MEDWISS.ONLINE



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