Neuer Ansatz zur personalisierten Therapie bei rheumatoider Arthritis entwickelt


von

Redaktion

Der innovative Ansatz, stellt die individuellen Bedürfnisse und gesundheitlichen Voraussetzungen der Patient:innen in den Fokus.AdobeStock_825530750/Julio

Trotz zahlreicher wirksamer Medikamente zur Behandlung von rheumatoider Arthritis fehlt bislang ein systematischer Ansatz, um die individuell beste Therapie für Patient:innen zu finden. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Wiener Rheumatologen Daniel Aletaha hat nun ein Modell entwickelt, das genau diese Lücke schließen könnte. Der innovative Ansatz, der kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Reviews Rheumatology veröffentlicht wurde, stellt die individuellen Bedürfnisse und gesundheitlichen Voraussetzungen der Patient:innen in den Fokus.

„Bereits heute versuchen wir, die individuellen Gegebenheiten und Präferenzen der Patient:innen in der Behandlung von rheumatoider Arthritis so gut wie möglich zu berücksichtigen“, erklärt Daniel Aletaha, Leiter der Universitätsklinik für Innere Medizin III der MedUni Wien. Allerdings sei eine wissenschaftlich fundierte, systematische Herangehensweise in der klinischen Praxis bisher nicht etabliert, so Aletaha. Das nun vorgestellte Modell bietet einen präzisen Rahmen, um personalisierte Therapieentscheidungen zu treffen.

Sieben Parameter für maßgeschneiderte Therapien

Das von Aletaha und seiner Kollegin Victoria Konzett entwickelte System basiert auf sieben spezifischen Parametern. Diese können im ärztlichen Gespräch erfasst und zur Therapieentscheidung herangezogen werden. Der Fokus liegt dabei nicht allein auf der Wirksamkeit der verfügbaren Medikamente – die bereits alle als effektiv gelten –, sondern insbesondere auf ihrem Sicherheitsprofil und der Verträglichkeit für einzelne Patient:innen.

„Für Patient:innen mit rheumatoider Arthritis und Herzinsuffizienz etwa ist eine andere Medikation ideal als für Personen mit wiederkehrender Gürtelrose“, erläutert Aletaha. Das Konzept, das die Wissenschaftler:innen als „therapeutisches Matchmaking“ bezeichnen, soll Ärzt:innen dabei unterstützen, eine Therapie zu empfehlen, die sowohl wirksam als auch sicher ist.

Präzisionsmedizin für bessere Lebensqualität

„Präzisionsmedizin bedeutet für uns, weit über die reine Wirksamkeit eines Medikaments hinauszudenken“, betont Aletaha. Die Integration von Sicherheitsaspekten, Begleiterkrankungen und den persönlichen Vorlieben der Patient:innen in die Therapieentscheidung könne die Behandlungsergebnisse erheblich verbessern und die Lebensqualität der Betroffenen steigern.

Das Modell hat das Potenzial, die klinische Praxis grundlegend zu verändern, indem es die Prinzipien der Präzisionsmedizin konsequent auf die Behandlung von rheumatoider Arthritis anwendet. Ein weiterer Schritt in Richtung individueller, patientenzentrierter Medizin.

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