MRSA: Problem bei nicht-hospitalisierten Angehörigen


von

Astrid Janovsky

MRSA ist nicht nur ein Thema im Krankenhaus.AdobeStock_892692375/Porawit

Multiresistente Keimen sind ein großes Problem in Krankenhäusern. Eine US-Studie hat nun enthüllt, dass dieses Risiko offensichtlich unentdeckt und asymptomatisch nach der Entlassung in die Familie getragen wird.

Es gibt den flotten Spruch, dass man bei Ärzt:innen oft kranker herauskommt, als man hineingegangen ist. Bei Krankenhäusern dürfte das tatsächlich stimmen – sagt eine amerikanische Studie.

Unentdeckte Überträger

Familienmitglieder von Patient:innen, die kürzlich aus dem Krankenhaus entlassen wurden, haben möglicherweise ein höheres Risiko, sich mit MRSA anzustecken, selbst wenn bei dem Patienten nicht die gleiche Infektion diagnostiziert wurde. Dies deutet darauf hin, dass Krankenhäuser bei der Verbreitung resistenter Bakterien in der Gemeinschaft eine Rolle spielen.

„Patient:innen können sich während ihres Krankenhausaufenthalts mit MRSA infizieren und die Bakterien auf ihre Haushaltsmitglieder übertragen“, sagte Dr. Aaron Miller, leitender Forscher der Studie und wissenschaftlicher Assistenzprofessor für Innere Medizin und Infektionskrankheiten an der University of Iowa. „Dies lässt darauf schließen, dass Krankenhäuser zur Verbreitung von MRSA in der Gemeinschaft beitragen, indem sie Patienten entlassen, die asymptomatische Träger sind.“

Bessere Infektionskontrolle notwendig

Miller empfiehlt Krankenhäusern, ihre Infektionskontrollmaßnahmen zu verbessern, einschließlich Tests auf MRSA-Besiedlung, insbesondere bei Entlassungen, selbst wenn keine Infektionssymptome vorliegen. Er sagte, MRSA-Besiedlung und -Infektionen könnten bei Krankenhauspatienten und ihren Haushaltskontakten verfolgt werden, um die Übertragung effektiver zu identifizieren und einzudämmen.

„Diese wichtige Studie veranschaulicht das Risiko der Verbreitung resistenter Krankheitserreger im Zusammenhang mit der Gesundheitsversorgung und unterstreicht die fundamentale Bedeutung grundlegender Infektionspraktiken“, sagte Thomas Talbot, MD, Chef-Krankenhausepidemiologe am Vanderbilt University Medical Center in Nashville. „Handhygiene, Umgebungsreinigung und Standardmaßnahmen zur Reduzierung der Staphylokokken-Kolonisation sind entscheidend, um die Verbreitung resistenter Bakterien in Gesundheitseinrichtungen zu verhindern.“

Hospitalizations among family members increase the risk of MRSA infection in a household

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