Mehr Flavonoide, weniger CED-Beschwerden


von

Astrid Janovsky

Je mehr Flavonoide in der Nahrung, umso weniger Beschwerden und umso geringer das Risiko von CED.AdobeStock_790405257/Simon

Die Nahrung hat einen wesentlichen Einfluss auf den Verlauf chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED). Eine aktuelle Kohortenstudie zeigt, dass eine geringe Aufnahme von Flavonoiden das Risiko für schwere CED-Symptome erhöht.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen werden durch das Zusammenspiel von genetischen, Immun- und Umweltfaktoren begünstigt. Die Ernährung ist ein Umweltfaktor, welcher sich im Wandel der Zeit stark verändert hat. Diese Änderungen in den Essgewohnheiten wurden mit einem weltweiten Anstieg der Häufigkeit von CED in Verbindung gebracht. Eine aktuelle Kohortenstudie hat sich mit dem Zusammenhang zwischen Flavonoiden und entzündlichen Darmerkrankungen beschäftigt. Frühere Studien zeigten mögliche Darmbarriere schützenden und entzündungshemmenden Effekte von Flavonoiden. Die Studienautoren untersuchten nun den Einfluss von Flavonoiden auf den Verlauf und den Schweregrad von CED.

Die prospektive Kohortenstudie mit CED-Patienten wurde zwischen 2016 und 2021 durchgeführt. Den individuellen Flavonoidverzehr berechneten die Autoren anhand von Ernährungs-Fragebögen. Zusätzlich zu den Standard-Aktivitätsscores und den verschiedenen Behandlungen wurde ein „Schweregradindex“ mit dem individuellen Flavonoidverzehr in Beziehung gesetzt. Die Patienten wurden in 3 verschiedene Schweregradbereiche eingeteilt: leichte, mittelschwere und schwere Erkrankung.

Insgesamt nahmen 204 CED-Patienten (Morbus Crohn: n = 126; Colitis ulcerosa: n = 78) an der Studie teil. Es wurde eine umgekehrte Korrelation zwischen Flavonoidverzehr und Schweregrad der CED festgestellt. Das Risiko von CED-Patienten mit niedrigem Flavonoidverzehr (<1000 mg/Woche) schwer zu erkranken, war im Vergleich zu Patienten mit hohem Flavonoidverzehr (> 1000 mg/Woche) 17-mal höher. Patienten mit Colitis ulcerosa und niedrigem Flavonoidverzehr hatten ein 9,6-fach höheres Risiko für ein Fortschreiten der Erkrankung. Der Verzehr von Flavonoiden in der Nahrung und der Gesamtschweregrad der CED stehen in umgekehrter Beziehung zueinander. Patienten mit leichten Erkrankungen nehmen größere Mengen an Flavonoiden zu sich als Patienten mit schweren Erkrankungen. Eine geringe Menge an Flavonoiden in der Nahrung war mit einem erheblichen Risiko für eine schwere CED verbunden.

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