Eines der Hauptmerkmale von COVID-19 ist eine verschlechterte Sauerstoffversorgung. Durch die tägliche Gabe von 300 mg Magnesium konnte diese in einer Studie wesentlich verbessert werden.
Ein großes Problem der COVID-19 Therapie in der Phase des ersten Auftretens war, dass kaum Studiendaten zur Verfügung standen. Nach und nach tauchen nun qualitativ gute Forschungsarbeiten auf, die unterschiedliche Therapieoptionen beleuchten. Eine doppelblinde, randomisierte Studie, die zwischen September 2021 und März 2022 im Razi-Krankenhaus in Ahvaz, Iran, durchgeführt worden war, wurde nun veröffentlicht. Sie zeigt, dass die Patient:innen durch die tägliche Gabe von Magnesium eine bessere Sauerstoffversorgung aufwiesen.
Magnesium statt Sauerstofftank
Eingeschlossen wurden Teilnehmer im Alter von 18 bis 70 Jahren mit mittelschwerem Krankheitsbild. Die Interventionsgruppe erhielt eine Magnesiumergänzung (300 mg täglich), die Kontrollgruppe ein Placebo. Der Fokus der Studienleiter:innen lag auf der Anzahl an Personen, die eine Sauerstofftherapie benötigten. Weitere Ergebnisse umfassten Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz, Fieber, hs-CRP- und TNF-α-Werte sowie Lebensqualität und psychische Gesundheit. Von 64 Teilnehmern (Alter: 18 – 70 Jahre) schlossen 60 die Studie ab. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Magnesiumergänzung die Anzahl der Patient:innen, die eine Sauerstofftherapie benötigten, signifikant reduzierte (9 bei Magnesium vs. 14 bei Placebo). Darüber hinaus zeigte die Magnesiumgruppe eine verbesserte Sauerstoffsättigung im Vergleich zur Kontrollgruppe (4,55 ± 2,35 vs. 1,8 ± 1,67). Darüber hinaus beobachteten die Studienleiter eine bemerkenswerte Verbesserung der Lebensqualität und des Depressionswerts in der Magnesiumgruppe. Es waren keine signifikanten Unterschiede bei Atemfrequenz, Fieber, hs-CRP- und TNF-α-Werten festzustellen.
Mechanismus unklar
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Magnesiumergänzung positive Auswirkungen auf die arterielle Sauerstoffsättigung bei COVID-19-Patienten haben kann. Zur Klärung der Mechanismen und der Ursache für die Beobachtungen konnte in der Studie keine Aussage getroffen werden.
PUBMED