Eine multizentrischen Studie untersuchten, ob die intravenöse Verabreichung von Magnesium am selben Tag wie die erste Dosis von intravenösem Cisplatin mit einem verringerten Risiko für Cisplatin-bedingte Nierenschäden verbunden ist. Cisplatin wird weltweit zur Behandlung verschiedener Krebsarten eingesetzt. Es ist jedoch auch hochgiftig für die Nieren.
“Tierstudien deuten darauf hin, dass Magnesium die Nieren bei der Ausscheidung von Cisplatin über den Urin unterstützen und so die Nieren vor Schäden schützen kann. Ergebnisse aus größeren Studien am Menschen fehlten jedoch”, so Studien-Erstautor Shruti Gupta, MD, MPH. Erhoben wurden die Daten von 13.719 Patienten, die zwischen 2006 und 2022 in fünf großen Krebszentren in den USA ihre erste Cisplatin-Dosis erhielten. Rund 30 Prozent von ihnen erhielten intravenös Magnesium. “Anschließend prüften wir, ob die Magnesiumgabe mit einem geringeren Risiko für Cisplatin-bedingte Nierenschäden verbunden war, und stellten sicher, dass wir eine detaillierte Liste der wichtigsten potenziellen Störvariablen erstellten”, erklärt Gupta.
Die Forschenden fanden heraus, dass Patient:innen, die intravenös Magnesium erhielten, ein um 20 Prozent geringeres Risiko hatten, durch Cisplatin Nierenschäden zu entwickeln, als Patienten ohne intravenöses Magnesium. “Unsere Ergebnisse deuten darauf hin,” so der Autor, “dass die intravenöse Magnesiumgabe das Auftreten Cisplatin-bedingter Nierenschäden reduzieren kann. Diese Resultate waren in mehreren Subgruppen- und Sensitivitätsanalysen ähnlich.”
Laut der Ergebnisse würden Patient:innen von einer intravenösen Magnesiumgabe vor einer intravenösen Cisplatingabe profitieren können, so die Fachleute. Magnesium sei günstig, sicher und weltweit leicht verfügbar. Darüber hinaus wäre sein Einsatz zur Prävention von Cisplatin-assoziiertem Nierenversagen durch Tiermodelle gut belegt, sagt Gupta. Dennoch bedürfe das Ergebnis einer Bestätigung durch eine randomisierte klinische Studie. Eine solche laufe derzeit.
EUREKALERT