Kaffee gegen Alzheimer: Zucker macht den Unterschied


von

Astrid Janovsky

Beim Kaffee darf es ruhig ein bisschen mehr sein – aber ungesüßt.AdobeStock_129973255/Nomad_Soul

Studien wiesen bereits auf einen Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und vermindertem Risiko für neurodegenerativen Erkrankungen hin. Neue Forschungen geben Hinweise, dass man dabei auf das Süßen verzichten sollte.

Kaffeetrinker erkranken seltener an Demenz. Diese günstige Assoziation wurde in den letzten Jahren mehrfach in epidemiologischen Studien gefunden, so beispielsweise in der FINMONICA-Studie, die für drei bis fünf Tassen am Tag ein um 65 Prozent vermindertes Risiko ermittelte.  Die bisherigen Studien berücksichtigen jedoch keine Unterschiede zwischen Kaffeesorten, einschließlich gesüßter, ungesüßter, koffeinhaltiger und entkoffeinierter Sorten.

Eine neue Studie hat sich nun dieser Thematik angenommen. Ziel dieser Studie war es, Zusammenhänge zwischen dem Konsum verschiedener Kaffeesorten (mit Zucker gesüßt, künstlich gesüßt, ungesüßt, koffeinhaltig und entkoffeiniert) und dem Risiko einer Alzheimer-Krankheit und verwandter Demenzerkrankungen (ADRD) sowie einer Parkinson-Krankheit (PD) und der damit verbundenen Sterblichkeit zu ermitteln.

Die prospektive Studie umfasste 204.847 Teilnehmer (44,7 % Männer) aus der UK Biobank. Basierend auf dem Kaffeekonsum wurden die Teilnehmer in fünf Gruppen unterteilt: Nichtkaffeekonsumenten, Kaffekonsumenten: 0–1 Tasse/Tag, 1–2 Tassen/Tag, 2–3 Tassen/Tag und ≥3 Tassen/Tag.

In einem Beobachtungszeitraum von durchschnittlich neun Jahren wurden 1.696 Fälle von ADRD, 1.093 Fälle von PD und 419 Todesfälle aufgrund von neurodegenerativen Erkrankungen dokumentiert. In der multivarianten Analyse wiesen diejenigen mit dem höchsten Konsum von ungesüßtem und koffeinhaltigem Kaffee (≥ 3 Tassen/Tag) im Vergleich zu Nichtkaffeekonsumenten Hazard Ratios von 0,75 für ADRD, 0,71 für PD und 0,67 für Todesfälle aufgrund von neurodegenerativen Erkrankungen auf. Allerdings wurden weder in der Gruppe mit entkoffeiniertem noch in der Gruppe mit gezuckertem/künstlich gesüßtem Kaffee signifikante Zusammenhänge festgestellt.

Die Studienautor:innen kommen zu dem Schluss, dass ein höherer Konsum von koffeinhaltigem Kaffee, insbesondere der ungesüßten Variante, mit einem geringeren Risiko für ADRD und PD verbunden war. Bei zuckergesüßtem oder künstlich gesüßtem Kaffee wurden keine derartigen Zusammenhänge beobachtet.

Associations Between Different Coffee Types, Neurodegenerative Diseases, and Related Mortality: Findings from a Large Prospective Cohort Study



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