Ein internationales Forscher:innenteam unter der Leitung der Medizinischen Fakultät Dundee hat herausgefunden, dass der “Chronotyp”, also die innere biologische Uhr, die Wirksamkeit von blutdrucksenkenden Medikamenten beeinflussen könnte.
Mehr als 5.000 Teilnehmer:innen der randomisierten klinischen Studie „Treatment in Morning versus Evening“ (TIME) füllten einen Online-Fragebogen zur Beurteilung ihres Chronotyps aus, wobei etwa die Hälfte ihre üblichen blutdrucksenkenden Medikamente morgens und die andere Hälfte abends einnahm.
Dabei beobachtete man, dass Morgenmenschen, also frühere Chronotypen, die ihre verschriebenen Blutdruckmedikamente morgens einnahmen, seltener einen Herzinfarkt erleiden, als diejenigen Frühaufsteher, die „fehlausgerichtet“ waren und sie abends einnahmen.
Jene Studienteilnehmer, die „Nachteulen“ (spätere Chronotypen) waren und ihre Blutdruckmedikamente abends einnahmen, hatten im Vergleich zu denen, die ihre Medikamente morgens einnahmen, ebenfalls eine geringere Wahrscheinlichkeit, wegen eines Herzinfarkts ins Krankenhaus eingeliefert zu werden.
Die Ergebnisse deuten laut Forscher:innen darauf hin, dass die Einnahme blutdrucksenkender Medikamente zu einem Zeitpunkt, der auf den persönlichen Chronotyp abgestimmt ist, das Herz zusätzlich schützen könnte.
Um zu validen Ergebnissen zu kommen sind weitere randomisierte klinische Studien zu personalisierten Chronotherapie notwendig.
Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift eClinicalMedicine veröffentlicht .
Effect of timed dosing of usual antihypertensives according to patient chronotype on cardiovascular outcomes: the Chronotype sub-study cohort of the Treatment in Morning versus Evening (TIME) study