GLP1-Rezeptoragonisten können Aspekte wie die natürliche Schwangerschaftsrate und Zyklus-Regelmäßigkeit, BMI und Insulinresistenz beim polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) positiv beeinflussen. In Bezug auf den Androgenindex und freies Testosteron ist die Behandlung Metformin jedoch nicht überlegen.
Frauen mit dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) weisen häufig zystische Veränderungen der Ovarien auf, zudem stehen auch hormonelle Veränderungen oft mit einem unerfüllten Kinderwunsch in Zusammenhang. Meist ist zudem der Glukosestoffwechsel betroffen, mit erhöhtem Blutzuckerspiegel und Insulinresistenz. Damit einhergehend kann Übergewicht vorliegen. Neue Wirkstoffe, die GLP1-Rezeptoragonisten (Glucagon-like peptide 1 receptor agonists), haben sich als sehr effektiv bei Diabetes und Adipositas erwiesen. Ob solche Medikamente auch einen positiven Einfluss auf Schwangerschaftsrate, Menstruationszyklus, Gewicht und Hormonspiegel bei Frauen mit PCOS haben können, ermittelte nun ein systematischer Review mit Metaanalyse.
Regelmäßigerer Zyklus, höhere natürliche Schwangerschaftswahrscheinlichkeit
Die Autoren führten eine systematische Recherche in den medizin-wissenschaftlichen Datenbanken PubMed, EMBASE, Cochrane Library und Web of Science nach randomisiert-kontrollierten Studien mit Veröffentlichung bis September 2022 durch. Effekte einer Behandlung mit GLP1-Rezeptoragonisten bei Frauen mit PCOS wurden anhand von Mittelwertdifferenzen (MD) sowie Risk ratio (RR) betrachtet.
Die Metaanalyse umfasste 11 randomisiert-kontrollierte Studien mit zusammen 840 Patientinnen. Die Behandlungsgruppe mit GLP1-Rezeptoragonisten umfasste 469 Frauen, die Kontrollgruppe bestand aus 371 Frauen. Die Behandlung mit GLP1-Rezeptoragonisten war mit Verbesserungen der natürlichen Schwangerschaftsrate (RR 1,72) sowie verbesserter Regelmäßigkeit des Monatszyklus (MD: 1,72) assoziiert.
Kein Einfluss auf IVF
Jedoch konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Gesamtschwangerschaftsrate oder Schwangerschaftsrate mittels künstlicher Befruchtung (IVF) zwischen Behandlungs- und Kontrollgruppe festgestellt werden.
Die Behandlungsgruppe erreichte größere Verbesserungen in der Insulinresistenz (HOMA-IR) als die Kontrollgruppe. Zudem war die Behandlung mit GLP1-Rezeptoragonisten mit Verbesserungen im BMI, dem Hüftumfang, dem Sexualhormon-bindenden Globulin (SHBG) und im Gesamttestosteron-Spiegel verglichen zur Kontrollgruppe assoziiert. In Studien in Europa konnte darüber hinaus eine Abnahme im Gesamt-Körperfett gesehen werden. Die Behandlung mit GLP1-Rezeptoragonisten in Monotherapie war einer Behandlung mit Metformin mit Blick auf freies Testosteron, Dehydroepiandrosteron (DHEA) und den freien Androgenindex nicht überlegen.
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